Eine tragische Unfallserie erschütterte die österreichischen Alpen, bei der sieben Menschen ihr Leben verloren. Laut der Tiroler Bergrettung erlebten sie einen der einsatzreichsten Wochen überhaupt! Hier alle Hintergründe:
Die Sommersaison in den Alpen nähert sich dem Ende, und mit dem Abschluss der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg wird es auf den Bergen voraussichtlich ruhiger. Doch die letzte Woche der Hochsaison stellte für die Bergretter in Österreich eine enorme Herausforderung dar. Bei mehreren Einsätzen kamen sieben Menschen ums Leben. Am Donnerstag, den 5. September, verunglückte eine 26-jährige Bergwanderin aus Kempten (Allgäu) am Wilden Kaiser in Tirol tödlich. Sie rutschte auf einem Stein am Gamsangersteig aus, verlor das Gleichgewicht und stürzte 100 Meter in die Tiefe. Die junge Frau starb noch an der Unfallstelle.
Auch zwei Kletterer aus Bad Tölz gerieten in eine gefährliche Situation, als am Kleinen Lafatscher ein Felsbrocken mit einem Volumen von einem Viertel Kubikmeter abbrach. Ein 42-jähriger Kletterer stürzte zwölf Meter in die Tiefe und zog sich Verletzungen zu. Sein Kletterpartner konnte den Sturz abfangen. Beide Männer erreichten aus eigener Kraft die nächste Hütte, von wo aus der Verletzte ins Krankenhaus gebracht wurde.
Weitere tödliche Unfälle ereigneten sich am Mittwoch, dem 4. September, als ein 65-Jähriger aus Köln in der Eisenauer Klamm bei St. Gilgen 150 Meter abstürzte und sofort starb. Am gleichen Tag verlor eine 31-jährige Frau aus Baden-Württemberg auf einem Klettersteig am Wolfgangsee ihr Leben, als sie rund 100 Meter in die Tiefe stürzte.
In der Schnanner Klamm bei Landeck (Tirol) wurde am 3. September ein 77-jähriger Rentner tot aufgefunden. Er galt als vermisst, nachdem er eine mehrtägige Wanderung in den Lechtaler Alpen unternommen hatte. Auch ein 63-jähriger niederländischer E-Biker und ein 48-jähriger Bergsteiger verloren bei Unfällen ihr Leben. Glück im Unglück hatten dagegen vier Österreicher, die am Ortler in Südtirol auf einem Eisfeld ausrutschten und 50 Meter abstürzten. Zwei von ihnen wurden schwer verletzt, aber alle überlebten.
Die Bergrettung verzeichnete im August 2024 einen neuen Einsatzrekord in Tirol mit 602 Einsätzen. Die meisten Vorfälle ereigneten sich beim Wandern, gefolgt von Mountainbiking und Klettern. Besonders häufig waren Stürze und das Ausrutschen auf dem Gelände. Auch in den bayerischen Alpen gab es bis Ende August bereits 35 Tote. Der Klimawandel verschärft die Situation laut Experten, wie bei einer Rettungsübung im Kreis Rosenheim hervorgehoben wurde. In Südtirol wurden ebenfalls steigende Einsatzzahlen verzeichnet. Bis Anfang August gab es bereits 840 Rettungseinsätze, was auf ein mögliches Rekordjahr hindeutet.