Was für ein Schock für Putin und seine Gefolgsleute! Die Zahl der russischen Soldaten, die im Ukraine-Krieg gestorben sind, liegt laut einer gemeinsamen Recherche der unabhängigen russischen Medien Meduza und Mediazona wesentlich höher als bisher bekannt. Auch die russische Bevölkerung kennt nun die Wahrheit – wie sind die Reaktionen in Russland?
Demnach sind bereits mindestens 50.000 russische Soldaten ums Leben gekommen. Offizielle Angaben über Todesopfer in der russischen Armee gibt es seit September 2022 nicht mehr, da der staatliche Statistikdienst Rosstat eingestellt wurde. Um mehr Klarheit zu schaffen, haben Meduza und Mediazona Informationen aus dem Register für Erbschaftsfälle analysiert und die sogenannte Übersterblichkeit berechnet. Die Schlussfolgerungen wurden durch eine statistische Analyse des unabhängigen Soziologen Dmitriy Kobak überprüft. Eine von zivilen Freiwilligen erstellte Datenbank enthält Informationen über fast 27.000 verstorbene russische Soldaten. Nach den Berechnungen der Recherche gibt es Hinweise darauf, dass bis Ende Mai 2023 insgesamt etwa 150.000 Menschen im Ukraine-Krieg ums Leben gekommen sind. Diese Zahl umfasst Soldaten, die getötet wurden oder an Verwundungen gestorben sind, sowie Personen, die aufgrund schwerer Verwundungen aus der Armee entlassen wurden.
Vermisste und gefangene Soldaten sowie ukrainische Bürger, die in den Einheiten der selbsternannten Volksrepubliken kämpfen, sind in dieser Zahl nicht enthalten. Es ist anzumerken, dass es in Russland kein öffentliches Register für Vermisste gibt, wodurch es schwierig ist, genaue Informationen über vermisste, gefangene oder verwundete Personen zu erhalten. Die genannte Zahl von 150.000 ist daher möglicherweise noch niedriger als die tatsächliche Anzahl der Kriegsopfer in Russland.