Die malerische Westküste Floridas ist von tödlichen Keimen heimgesucht worden, die fünf Menschen das Leben gekostet haben. Die Infektionen sind auf das Bakterium Vibrio vulnificus zurückzuführen, das nach dem Schwimmen im Meer auftritt. Aber wie kann man sich davor schützen? In Deutschland gibt es auch immer wieder Todesfälle aufgrund von Vibrionen-Infektionen nach dem Baden, insbesondere in der Ostsee.
Seit Jahresbeginn wurden in Florida 26 Fälle von Vibrionen-Infektionen gemeldet, so die US-Behörden. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 74 Fälle und 17 Todesfälle, wie "Fox News" berichtete. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) können Infektionen mit Vibrio vulnificus zu nekrotisierender Fasziitis führen, einer schweren Infektion, bei der das um eine offene Wunde liegende Gewebe abstirbt. Diese gefährlichen Keime gedeihen hauptsächlich in wärmerem Meerwasser mit niedrigerem Salzgehalt (ab 0,5 Prozent). In Deutschland verderben diese Vibrionen insbesondere in der Ostsee in Gebieten mit Flussmündungen und Buchten den sommerlichen Badespaß. Sie werden seit einigen Jahren regelmäßig entlang der Ostseeküste nachgewiesen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) hatte bereits im Juli eine offizielle Warnung für die Ostsee herausgegeben, wonach besonders Menschen mit bestimmten Grundrisiken besonders gefährdet sind.
"Zu den Risikogruppen gehören Menschen mit chronischen Grunderkrankungen oder bestehender Immunschwäche sowie ältere Personen“, so die Behörden. "Badegäste aus diesen Risikogruppen mit Hautverletzungen sollten den Kontakt mit Meer- oder Brackwasser vermeiden.“ Eine Infektion mit Vibrionen kann nach Kontakt mit Ostseewasser zu schweren Wundinfektionen führen - schon ein Kratzer genügt. Die Inkubationszeit nach einer Infektion beträgt etwa 12 bis 72 Stunden. Die Infektion äußert sich durch eine sich ausbreitende Rötung und Blasen. Vibrionen können Haut, Muskeln und Gewebe zerstören und zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen. Bei Mehrfachorganversagen besteht Lebensgefahr! Es ist daher wichtig, so schnell wie möglich Antibiotika zu verabreichen. Einige Arten von Vibrionen besiedeln auch Fische, Muscheln oder Krabben. Daher kann der Verzehr von kontaminierten Meeresfrüchten zu einer Infektion führen. Dies ist in Deutschland jedoch bisher nicht aufgetreten.
Badegäste an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern können die Wasserqualität auf einer aktuellen Wasser-Karte einsehen. Personen, die gesundheitlich angeschlagen oder chronisch krank sind (zum Beispiel Lebererkrankungen, Diabetes), sollten niemals mit offenen Wunden ins Wasser gehen. "Besonders nach Operationen sollte man mindestens zehn bis 14 Tage warten, bis die Wunde vollständig verheilt ist“, rät Prof. Emil Reisinger von der Universität Rostock. Zudem sollte man auf keinen Fall Wasser schlucken.