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30 Jahre "stern TV": Spannende Fakten zum Jubiläum

Moderatoren, Gäste, Pannen

Mit einer vierstündigen Sondersendung am 2. September (20:15 Uhr) würdigt RTL den 30. Geburtstag von "stern TV". Die ursprünglich geplante Jubiläumssendung am 4. April war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Das Magazin konnte in der Vergangenheit mit einigen Highlights begeistern. Ein Rückblick.

Die Anfänge und Zahlen

Am 4. April 1990 ging "stern TV" erstmals auf Sendung. Seit 2018 wird das Magazin für RTL produziert, zuvor entstand es im Rahmen einer Drittsendelizenz. Das Format wird seit seinen Anfängen immer mittwochs um 22:15 Uhr live bei RTL ausgestrahlt. Inhalte der Sendung sind meist Menschen und Ereignisse, die in der Woche zuvor für Aufmerksamkeit sorgten. Die Themen werden mit Reportagen, Gästen und Studioaktionen aufgearbeitet. Seit der Premiere des Magazins wurden laut RTL mehr als 1.400 Sendungen produziert, die Moderatoren begrüßten rund 10.700 Studiogäste.

Die Moderatoren

Von 1990 bis 2011 war es keine Frage, wer durch die sich öffnende Studiowand mit dem berühmten Stern-Logo tritt: Günther Jauch (64) wurde zum Gesicht der Sendung. Er führte 21 Jahre lang durch das Magazin, bevor er die Moderation 2011 abgab. Sein großes Erbe übernahm Steffen Hallaschka (48). "Schon acht oder zwölf Wochen vor meiner ersten Sendung, gab es eine riesen Erwartungshaltung, als bekannt wurde, dass es einen Wechsel gibt", erzählt Hallaschka im RTL-Interview. Erst nach einem halben Jahr sei klar gewesen: "Jetzt diskutiert keiner mehr über die fehlende Krawatte, jetzt komme ich langsam in den Wohnzimmern und Köpfen der Leute an." Jauchs Abschiedssendung moderierte "stern TV"-Reporter Thorsten Schorn (44), als Vertretungen für den Moderator waren zudem kurzzeitig Nazan Eckes (44), Désirée Bethge (68) und Amelie Fried (61) zu sehen.

Die Beiträge

Die Reportagen und Beiträge des Magazins erzählen vielfältige Themen - "vom Kindergeburtstag bis zur politischen Debatte", wie Hallaschka sagt. Besonders Berichte über Kinderschicksale gingen den Zuschauern nahe und traten Wellen der Hilfsbereitschaft los. Menschen spendeten nach der Sendung Millionen für das Krankenhaus in Nepal, in dem verbrannte Kinder ein neues Gesicht bekamen oder für die kriegsverletzten Jungen und Mädchen aus Bosnien. Manche Geschichten verfolgt das Magazin über Jahre hinweg. Seit mehr als 25 Jahren begleitet es die Nazi-Familie Ritter aus Köthen in Sachsen-Anhalt und sorgt damit immer wieder für schockierende Beiträge. Für Begeisterung sorgte indes die Geschichte der Beutelspacher-Fünflinge, die traditionell in der letzten Sendung vor Weihnachten zu Gast sind und vom Kreißsaal bis ins Studium hinein verfolgt wurden.

Die Gäste

In den ersten Jahren nahmen mit Angela Merkel (66) und Gerhard Schröder (76) zwei spätere Bundeskanzler auf dem Stuhl neben Jauch Platz. Unter den namhaften Gästen befinden sich zudem Sportler wie Steffi Graf (51), Michael Schumacher (51), Henry Maske (56) oder Dirk Nowitzki (42) und internationale Showbusiness-Größen wie Céline Dion (52), Sylvester Stallone (74), David Copperfield (63), Claudia Schiffer (50) oder Sting (68).

Sogar der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow (89) folgte 1992 spontan einer Einladung ins Studio. "Er [Gorbatschow] saß länger als eine halbe Stunde in unserem Studio und äußerte sich über das Weltgeschehen. Wir mussten damals sogar unsere Sendezeit überziehen, weil Herr Gorbatschow gar nicht mehr aufhörte, aus seinem Leben zu erzählen", freut sich Günther Jauch noch heute über die Begegnung mit dem inzwischen 89-jährigen ehemaligen Staatspräsidenten der Sowjetunion. 1997 sollte Zehnkämpfer Frank Busemann (45) mit einem Auftritt in Erinnerung bleiben: Nach seinem WM-Erfolg in Athen verpasste er beinahe seinen Besuch bei "stern TV", er stand erst im Stau und hatte dann eine Autopanne. Kurz vor dem Nachtjournal schaffte er es noch ins Studio.

Auch Hallaschka blieb ein Auftritt besonders in Erinnerung: "Wenn ich an besondere Momente denken soll, denke ich immer an das Comeback von Gaby Köster", berichtet der Moderator. "Für mich war es eine große Verantwortung und Aufregung, diese Kollegin, die noch immer sichtbar an den Folgen ihres Schlaganfalls litt, auf die Bühne zu führen."