Gleich 29 Menschen aus Syrien hat ein 50-Jähriger offenbar nach Deutschland einschleusen wollen. Bundespolizisten entdeckten die mutmaßliche Schleusung nahe der polnischen Grenze in ihrer Freizeit, wie die Bundespolizei im sächsischen Ludwigsdorf am Mittwoch mitteilte. Die Beamten hätten am Dienstagabend auf der Bundesstraße 6 in Görlitz einen Kleintransporter beobachtet, der in Schlangenlinien gefahren sei und fast einen Unfall verursacht hätte.
Die Hecktür sei geöffnet worden und die Polizisten hätten gesehen, dass vermutlich Menschen auf der Ladefläche waren. Sie informierten ihre Dienststelle und die Görlitzer Polizei. Die Festnahme des Fahrers gestaltete sich allerdings schwierig. Er habe mit seinem Transporter eine Streife der Landespolizei von der Straße abgedrängt, hieß es in der Mitteilung. Der Transporter sei an einem Baum stehengeblieben, der mutmaßliche Schleuser habe zu Fuß flüchten wollen.
Er sei aber nach wenigen Metern festgenommen worden, wobei er erheblichen Widerstand geleistet habe. Auf der Ladefläche des Kleintransporters seien 29 Menschen gewesen - 13 Männer, sechs Frauen und zehn Kinder aus Syrien. Die genauen Umstände wurden noch ermittelt. Gesicherte Spuren deuteten darauf hin, dass sie über die Balkanroute gekommen seien, teilte die Bundespolizei mit.
Der mutmaßliche Schleuser habe angegeben, Palästinenser zu sein. Ersten Erkenntnissen nach stamme er aber ebenfalls aus Syrien. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.
Die Menschen seien Gefahren ausgesetzt gewesen, weil in dem Laderaum Sitze und Sicherheitsgurte fehlten, hieß es weiter. Bei dem Unfall sei der Streifenwagen beschädigt worden. Es sei ein Sachschaden von elftausend Euro entstanden.
smb/cfm