Die Staatsanwaltschaft Berlin fahndet nach einem 25-Jährigen, der erst eine 78 Jahre alte Frau angegriffen und nur einen Tag später eine 23-jährige Frau vergewaltigt haben soll. Nach Angaben vom Montag wurde der Mann wegen des Angriffs auf die 78-Jährige am Freitag bereits vorläufig festgenommen. Er sei aber nicht dem Haftrichter vorgeführt worden, obwohl die Polizei dies vorgeschlagen habe.
Die Staatsanwältin im Bereitschaftsdienst sei nicht von einem dringenden Tatverdacht ausgegangen, weil sie angenommen habe, dass der Verdächtige nicht ausreichend identifiziert worden sei, hieß es. Sie habe keine Anhaltspunkte für eine Fluchtgefahr oder weitere drohende Straftaten gesehen.
Ein Haftbefehl für eine mögliche Untersuchungshaft wurde nicht ausgestellt. Der Mann sei wieder auf freien Fuß gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Er sei in die Flüchtlingsunterkunft zurückgekehrt, in der er lebte. Dort soll er am Samstag eine 23-Jährige vergewaltigt haben.
Die Ermittlungen gegen den 25-Jährigen würden nun wegen der beiden Tatvorwürfe der gefährlichen Körperverletzung und der Vergewaltigung zusammengeführt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Mann sei auf der Flucht. "Selbstverständlich" werde auch geprüft, ob es Versäumnisse der Staatsanwaltschaft gegeben habe.
smb/cfm