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1,5 Millionen Impfungen nicht gezählt? Ärzteverbände kritisieren Zahlen des Robert-Koch-Instituts!

Eines der besten Mittel um die aktuell noch grassierende Corona-Pandemie zu bekämpfen, ist eine möglichst hohe Impfquote. Doch seit einigen Tagen gibt es Zweifel daran, wie viele Bundesbürger tatsächlich gegen das heimtückische Coronavirus geimpft worden sind. Nun glauben Ärzteverbände, dass die offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) möglicherweise zu niedrig sind.

Ärzteverband zweifelt an offiziellen Impfzahlen des RKI

Schon seit einiger Zeit gibt es Indizien dafür, dass die vom RKI gemeldeten Zahlen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wohl deutlich unter der tatsächlichen Anzahl der Impfungen liegt. Nun hat der Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte verkündet, dass während der Pandemie etwa 1,5 Millionen Corona-Impfungen in Deutschland voraussichtlich nicht an die Behörde gemeldet wurden. Zwar sei ein Großteil der Impfungen im kassenärztliche System eingegangen, doch nach Angaben von Verbandsvizepräsidentin Anette Wahl-Wachendorf sei unklar, wie viele dieser Impfungen nicht gemeldet wurden, bestätigte die Medizinerin gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das RND meldete unter Berufung auf eine Schätzung des Betriebsärzteverbandes, dass sich die nicht gemeldeten Impfungen auf etwa 1,5 Millionen Fälle belaufen könnte. “Wir haben in alle Richtungen erklärt und sensibilisiert”, verkündete Wahl-Wachendorf den Zeitungen. Nun soll ein klärendes Gespräche mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) amstehen.

Impquote des RKI allem Anschein nach nicht korrekt

Wie es scheint, gibt es Hinweise darauf, dass auch bei den Kassenärzten in einigen Fällen vergessen wurde, die Impfungen zu melden, wie der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl, bestätigte. “Wir haben keine echte Impfquote, das ist ein riesiges Problem, ein strukturelles Problem”, kritisiert der Kölner Infektiologe Gerd Fätkenheuer gegenüber dem RND. “Ich fürchte, dass es am Ende erst über die Abrechnungen sichtbar wird.” Durch diesen möglichen Unterschied sieht Fätkenheuer auch eine Gefahr durch das Ende der pandemischen Lage Ende November. “Wir kommen gerade in die kritischen Wintermonate und wir sehen, was in anderen Ländern passiert. Es hätte keinen schlechteren Zeitpunkt für diese Ankündigung geben können”, verdeutlicht Fätkenheuer. Vor allem auch deswegen, weil die Inzidenzen in den letzten Tagen wieder deutlich ansteigen. Am Samstag stieg der Inzidenzwert bundesweit auf 100,0. Damit wurde erstmals seit Monaten wieder ein dreistelliger Inzidenzwert erreicht. Zuvor hatten die Gesundheitsbehörden 15.145 Neuinfektionen mit Covid-19 innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

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