Im Fall der vor wenigen Tagen in Wunsiedel getöteten Lena (10) gibt es offenbar eine überraschende Wende. Zunächst hatte die Polizei einen elfjährigen Jungen festgenommen, der als Hauptverdächtiger für den Mord an dem kleinen Mädchen gegolten hatte. Jetzt jedoch hat die Polizei in diesem Zusammenhang auch einen Erwachsenen festgenommen.
Die kleine Lena war im Kinderheim St. Josef im bayerischen Wunsiedel getötet aufgefunden worden. Bei dem neuen Tatverdächtigen soll es sich um den 25j-ährigen Müllmann Daniel T. handeln, der etwa 10 Kilometer vom Heim entfernt lebt. Wie die Polizei bestätigt, sei der Mann nach Auswertungen von Handys und Computern in Verdacht geraten. Unterdessen hat die Polizei den Mann festgenommen, der zur Zeit in U-Haft sitzt und zu den Vorwürfen schweigt. Die Obduktion des Opfers hatte ein Sexualdelikt aufgedeckt. Demnach soll das Mädchen durch Gewalt gegen den Hals gestorben sein.
Das Mädchen, das wegen eines Sorgerechtsstreit seiner Eltern erst wenige Monate im Heim gewesen war, wurde in der Nacht vom 3. auf den 4. April getötet. Ein Erzieher hatte das Kind halb nackt in seinem Bett gefunden. Wegen der an der Leiche gefundenen DNA-Spuren war zunächst ein elfjähriger Junge ins Visier der Ermittler geraten. Dieser hatte sich nach dem Auffinden der Leiche verdächtig verhalten und soll kaum ansprechbar gewesen sein. Mittlerweile sei der Junge verhört worden, der allerdings keine Angaben zur Tat mache. Der jetzt festgenommene Daniel T. bestreitet die Tat, gilt nach Auswertungen der am Tatort gesicherten Spuren jedoch als dringend tatverdächtig. Der Mann ist angeblich selbst Vater von 2 Kindern. Offenbar hat in seinem Haus eine polizeiliche Durchsuchung stattgefunden. Auch das Auto des Mannes soll beschlagnahmt worden sein.