Wieder einmal haben sich 10.000 Protestler der sogenannten Querdenker in Stuttgart getroffen, um gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen der Regierung zu protestieren. Wie in den meisten Fällen scheinen sich die Demonstranten auch in diesem Fall wieder einmal nicht um Sicherheitsabstände und Schutzmasken zu kümmern. Im Laufe des Tages werden offenbar weitere Teilnehmer erwartet.
Eigentlich ist es ja wegen der zuletzt deutlich steigenden Infektionszahlen ratsam die sozialen Kontakte einzuschränken. Bei den Querdenkern stößt eine solche Forderung natürlich auf taube Ohren. Statt sich und der eigenen Gesundheit einen Gefallen zu tun und zu Hause zu bleiben, zieht man es nun offenbar wieder vor, sich bei Demonstrationen einem erhöhten Risiko auf eine Ansteckung auszusetzen. Seit dem frühen Nachmittag zieht sich ein rund 2 Kilometer langer Protestzug gegen die Corona-Maßnahmen durch die Stuttgarter Innenstadt. Ab 16 Uhr sei dann eine große Kundgebeung geplant. Schon um 14 Uhr waren rund 10 000 Teilnehmer auf dem Weg zum Veranstaltungsort. Die Organisatoren hatten die Demonstration offenbar mit 2500 Teilnehmern angemeldet. Mehrere Hundert Polizeibeamte sichern die Demonstration. Wie es scheint waren auch Gegenproteste gegen die Veranstaltung geplant.
Der Protestzug zieht aus der Innenstadt zum Cannstatter Wasen. Dort soll die Abschlußkundgebung der Demonstration durchgeführt werden. Wie immer scheinen die Teilnehmer den Aufforderungen der Einsatzkräfte keine Folge zu leisten. Sicherheitsabstände werden nicht eingehalten und so gut wie keiner der Teilnehmer trägt Schutzmasken, um sich oder andere vor einer Ansteckung mit dem potenziell tödlichen Coronavirus zu schützen. Aus der Luft werden die Proteste mit einem Polizei-Hubschrauber verfolgt. Eine Gegendemonstration hatte versucht die Teilnahme von weiteren Personen an dem Protest mit einer Fahrradblockade zu verhindern. Diese Blockade wurde von der Polizei aber friedlich aufgelöst. Die ersten Teilnehmer hatten sich schon am Vormittag auf dem Stuttgarter Marienplatz versammelt, hatte der Sprecher der Stuttgarter Polizei, Stefan Keilbach, bestätigt. “Ich gehe davon aus, dass heute an vielen Punkten gegen die Auflagen verstoßen wird“, prognostizierte Keilbach. Die Stadt Stuttgart hat im Vorfeld angekündigt, die Demonstration beim Nichteinhalten der Maskenpflicht oder der Sicherheitsabstände aufzulösen. Schon im vergangenen Sommer hatten auf dem Wasen rund 10 000 Menschen demonstriert. Vor einigen Tagen eine Demonstration in Kassel sogar 20.000 Protestler angezogen. Dort war es zum Teil zu Ausschreitungen gekommen.