Naturereignisse wie Stürme und Überschwemmungen haben im ersten Halbjahr dieses Jahres vergleichsweise moderaten Schaden in Deutschland angerichtet. Die versicherten Schäden summierten sich auf rund 1,5 Milliarden Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag in Berlin mitteilte. Bislang sei 2020 damit "eher ein unterdurchschnittliches Schadenjahr". Die Versicherer erfassten für ihre Halbjahresbilanz alle Schäden in der Sachversicherung.
Den Angaben zufolge beliefen sich die Schäden an Häusern und Hausrat sowie an Gewerbe- und Industriebetrieben auf insgesamt 1,2 Milliarden Euro; weitere 250 Millionen Euro entfielen auf Fahrzeugschäden. "Besonders bemerkbar macht sich, dass insbesondere Autofahrer von Unwettern mit größeren Hagelschäden verschont geblieben sind", erklärte der zukünftige GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Die bislang teuerste Naturgefahr in diesem Jahr war das Sturmtief "Sabine" Anfang Februar: Es verursachte nach Verbandsangaben 675 Millionen Euro Versicherungsschaden. Damit landete "Sabine" auf Platz sechs der folgenreichsten Winterstürme der vergangenen knapp zwei Jahrzehnte in Deutschland. Mit Abstand am teuersten war 2007 Sturmtief "Kyrill", das Schäden von mehr als drei Milliarden Euro anrichtete.
Der GDV verwies am Montag darauf, dass über die Hälfte der Hauseigentümer keine sogenannte Elementarschadenversicherung gegen Starkregen, Hochwasser, Schneedruck oder Erdgefahren besitze. "Die tatsächlich entstandenen Schäden insbesondere durch Starkregen dürften daher höher sein als der versicherte Schaden".
by THOMAS KIENZLE