"Berlin-Neukölln verwandelt sich in ein Gaza" - so lautet der beunruhigende Slogan, der in der deutschen Hauptstadt zu hören ist. Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen am vorherigen Tag bleibt die Situation in Berlin-Neukölln äußerst angespannt. Erneut wurden Polizisten bei einer verbotenen Demonstration mit pro-palästinensischer Ausrichtung attackiert und Barrikaden in Brand gesteckt. Im Kontrast dazu hielten dutzende Menschen in Berlin-Mitte eine Mahnwache ab, um gegen Antisemitismus zu protestieren.
Die pro-palästinensischen Demonstrationen setzten sich trotz des Verbots fort, was zu Ansammlungen und Konflikten in Berlin-Neukölln führte. Die Polizei berichtet von einer aufgeheizten Atmosphäre auf der Sonnenallee, mit Pyrotechnik, Stein- und Flaschenwürfen auf Polizisten. Barbara Slowik, die Polizeipräsidentin von Berlin, bestätigte die angespannte Lage in Nord-Neukölln und warnte vor weiteren möglichen Straftaten durch kleinere und größere Gruppen. Die Polizei setzt Wasserwerfer ein und nimmt aktiv an der Situation teil, während viele Demonstranten sich weigern, den Anweisungen der Polizei zu folgen und stattdessen Hindernisse auf der Straße errichten.
Parallel dazu versammelten sich hunderte von Menschen am Auswärtigen Amt. Trotz der Auflösung der Veranstaltung durch die Organisatoren, aufgrund ihrer fehlenden Kontrolle über die Teilnehmer, war die Menge größer als erwartet. Die vorherige Nacht war geprägt von Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Kundgebungen, insbesondere in Neukölln, bei denen 20 Polizisten verletzt und 39 Personen festgenommen wurden. Angesichts dieser gewaltsamen Ereignisse fordert die Gewerkschaft der Polizei ein entschiedenes Vorgehen und schnelle juristische Urteile gegen Randalierer.
Eine Nachbarschaftsinitiative organisierte eine Mahnwache gegen Antisemitismus vor einer Synagoge in der Berliner Brunnenstraße, die zuvor Ziel eines versuchten Brandanschlags war. Die Teilnehmer drückten ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde und ihren Nachbarn aus. Die Organisatorin betonte, dass Angriffe auf jüdische Mitbürger und Einrichtungen in der offenen Gesellschaft nicht toleriert werden dürfen. Rund 50 bis 60 Menschen nahmen an der Mahnwache teil.