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"Viele werden sich fragen, ob der Wendler noch ernst zu nehmen ist"

Markenexperte Ronald Focken im Interview

Sind in der vergangenen Woche zwei Karrieren zerstört worden? Schlagersänger Michael Wendler (48) hatte überraschend sein Aus in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" verkündet und dazu noch Verschwörungstheorien über das Coronavirus verbreitet. Seine Frau Laura Müller (20), inzwischen eine erfolgreiche Influencerin mit über 600.000 Instagram-Followern, erklärte anschließend: "Natürlich werde ich mich nicht von Michael trennen." Sie seien ein glücklich verheiratetes Ehepaar. Dies heiße gleichzeitig aber auch nicht, dass man bei allem die gleiche Meinung haben müsse. Beim Thema Corona sei sie "wie die Schweiz", denn sie sei "neutral und unpolitisch".

Wie steht es nun um die weitere Karriere von Michael Wendler und seiner Ehefrau? "Ich würde sagen, dass er die Weiterführung seiner bisherigen Karriere unmöglich gemacht hat", erklärt Markenexperte und Serviceplan-Geschäftsführer Ronald Focken im Interview mit spot on news. "Viele Menschen werden sich fragen, ob Michael Wendler als Juror oder Künstler noch ernst zu nehmen ist."

Über einen möglichen Schaden durch die negative Publicity für den "DSDS"-Sender RTL und andere Geschäfts- und Werbepartner von Michael Wendler sagt der Experte: "Für RTL ist die Publicity nicht unbedingt negativ. Der Sender ist damit im Gespräch. Zukünftige und aktuelle Werbepartner werden sich die Frage stellen, welches Image ihr Unternehmen oder ihre Marke mit einem Künstler wie Wendler transportieren will."

Reicht Laura Müllers Statement aus, um Schaden von ihrer eigenen Marke abzuwenden?

Und wie steht es um Laura Müllers noch junge Karriere? "Der Vergleich mit der Schweiz ist absurd", meint Focken über die Aussage von Laura Müller. "Was heißt das? Soll man zu einer globalen Pandemie eine neutrale Einstellung haben? Oder einfach gesagt: Solche Aussagen sind nicht unbedingt für die zukünftige Karriere förderlich." Ihre weitere Laufbahn hänge aber von ihrer künftigen Entwicklung ab und nicht von einer einzelnen Aussage, fügt er hinzu.

Doch könnten Marken den Wendler weiterhin buchen, trotz oder gerade wegen des Skandals? "Es kann immer einmal Anfragen geben von Unternehmen, die Provokation suchen. Aber grundsätzlich werden große Unternehmen und große Marken sich sehr gut überlegen, ob ein ernsthaftes Engagement von Michael Wendler sinnvoll ist."