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"Um Himmels Willen": Fritz Wepper fällt der Abschied schwer

Von "sehr liebgewonnenen" Kollegen

Während Schauspieler Fritz Wepper (79) derzeit mit gesundheitlichen Problemen kämpft - laut der jüngsten Meldung ist er "auf dem Weg der Besserung" - startet am Dienstag (30.3., 20:15 Uhr) die 20. und letzte Staffel seiner erfolgreichen Serie "Um Himmels Willen" (2002-2021, das Erste) mit der Doppelfolge "Plötzlich reich" und "Bühnenreif".

In dem beliebten Format ist Wepper seit fast 20 Jahren als Bürgermeister Wolfgang Wöller zu sehen, verbunden in ewiger Hassliebe mit den Kaltenthaler Ordensschwestern. Im Rahmen des Interviewtags vor wenigen Wochen erzählte der damals merklich betrübte Hauptdarsteller der Nachrichtenagentur spot on news unter anderem, wie schwer ihm der Abschied von der Serie und den "sehr liebgewonnenen" Kolleginnen und Kollegen fällt.

Wie geht es Ihnen bei dem Gedanken, dass nun die letzte "Um Himmels Willen"-Staffel startet?

Fritz Wepper: Es sind gemischte Gefühle. Einerseits war es überraschend für mich. Körperlich und seelisch war es nicht ganz einfach, diese Entscheidung der Produktion anzunehmen. Schlussendlich ist es aber immer besser aufzuhören, wenn die Quote noch stimmt und man nicht wegen Misserfolgs oder Ablehnung abgesetzt wird. Ich tröste mich mit einer positiven Gesinnung: Dinge müssen zu Ende gehen, damit andere beginnen können. Das betrifft mich insofern auch, als ich gerade an meiner Autobiografie und einem weiteren Buch - "Ohne Hund bin ich kein Mensch" - arbeite.

Auch die neuen "Um Himmels Willen"-Folgen sind wieder sehr unterhaltsam geworden, obwohl sie unter Corona-Bedingungen gedreht wurden. Wie haben Sie diesen besonderen Dreh erlebt?

Wepper: Dass die Folgen unterhaltsam sind, wundert mich nicht. Sie sind unter besonderen Bedingungen entstanden. Die Dreharbeiten sollten ursprünglich Ende April beginnen. Das konnten wir wegen Corona aber nicht umsetzen. Als es dann losging, bin ich dreimal in der Woche getestet worden, das Team zweimal. Diese Tests sind nicht angenehm, aber sie müssen halt sein, damit wir es alle gesund überstehen können. Außerdem haben alle sehr gewissenhaft immer mit Mund-Nasen-Schutz gearbeitet. Das Drehen unter Corona-Bedingungen ist schon sehr besonders und spannend. In der zweiten Dezemberwoche war dann alles im Kasten und ich bin sehr froh, dass wir rechtzeitig fertig wurden.

Entstanden sind 13 neue Folgen. Unter anderem geht es dabei um eine Hochzeit. Mögen Sie Hochzeiten?

Wepper: Hochzeiten sind wie Geburtstage sehr willkommene Feste mit einer großen seelischen Bedeutung. Zurzeit kann man beides nicht wirklich angemessen feiern. Insofern bin ich froh, dass ich geheiratet habe, als man noch feiern konnte. [Fritz Wepper war von 1979 bis zu ihrem Tod Anfang 2019 mit Angela Wepper verheiratet, Red.]

In einer Folge der neuen "Um Himmels Willen"-Staffel wird die Frage gestellt, ob der nächste Papst eine Frau sein sollte. Was halten Sie davon?

Wepper: Die Frage ist erlaubt.

Hatten Sie schon mal eine Audienz beim Papst?

Wepper: Nein, aber ich hatte Begegnungen im Vatikan. Meine Frau und meine Schwiegermutter hatten eine Audienz. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Ein Foto, das bei mir im Wohnzimmer steht, erinnert mich an diese Begebenheit. Das sehe ich gerne an und denke über das Besondere nach.

Wie werden Sie sich die allerletzte "Um Himmels Willen"-Folge ansehen?

Wepper: Ich schaue mir immer alle Sendungen am Tag der Ausstrahlung vor dem Fernseher an. Denn die ganzen Umstände wie Wetter oder das tagesaktuelle Geschehen können wichtig sein. Die allerletzte Folge schaue ich mir zusammen mit Familie und Freunden an, sofern es möglich ist. Aber das hängt natürlich von den Umständen und Einschränkungen ab.

Da bekommen die Zuschauer dann auch das Duett zu sehen, das Sie zusammen mit Ihrer langjährigen Serienkollegin Janina Hartwig (Schwester Johanna "Hanna" Jakobi) singen. Was können Sie dazu schon verraten?

Wepper: Ich kann nur verraten, dass es von besonderer Qualität ist und dass wir uns damit bei den Zuschauern verabschieden - inklusive eines Blicks in die Kamera, der direkt an unsere Zuschauer gerichtet ist.

Mussten Sie dabei mit den Tränen kämpfen?

Wepper: Ja, genau so war es. Der Dreh der Schlussszene war eher von Tränen als von Lachern bestimmt. Es war aber auch nicht einfach, sich vom Team zu verabschieden. Von den Kollegen, mit denen man 19 Jahre lang zusammengearbeitet und die man in all der Zeit ja auch sehr liebgewonnen hat. Das war schon etwas Besonderes.

Gibt es schon Pläne für ein Wiedersehen?

Wepper: Ja, wir werden natürlich ein Abschiedsfest feiern. Aber das Datum kann aus den bekannten Gründen noch nicht festgelegt werden.