Die siebte und letzte Staffel der TV-Serie "Tierärztin Dr. Mertens" (2006-2021) startet mit sechs neuen Folgen am heutigen Dienstag (9.2.) und wird mit einer sportbedingten Unterbrechung immer dienstags um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Das große Finale läuft dann am 23. März. Wie Hauptdarstellerin Elisabeth Lanz sich diese allerletzte Folge ansehen wird, wie sie Abschied gefeiert hat und welche Pläne die österreichische Schauspielerin für ihren 50. Geburtstag hat, der im Frühsommer ansteht, verrät sie im Interview mit spot on news.
Elisabeth Lanz: Von außen betrachtet sieht es so aus, als hätte ich 15 Jahre lang die "Tierärztin" gemacht. Das war aber nicht so. Wir haben immer nur von Staffel zu Staffel geplant. Mal stand eine Fortsetzung etwas mehr im Raum, mal weniger. Gewissheit hatten wir aber nie. Außerdem bin ich ohnehin immer auf vielen Hochzeiten unterwegs. Dass wir aber letztes Jahr in dieser harten Zeit überhaupt als erste Produktion neue Folgen gedreht haben, fand ich schon ein Wunder. Dass wir jetzt nicht weiterdrehen, ist für mich dagegen absehbar gewesen. Schlussendlich bin ich glücklich, dass es mir vergönnt ist, den Menschen in diesen Zeiten mit einer Serie zur Seite zu stehen, die die Familien vom Herzen her vielleicht ein bisschen erwärmt.
Lanz: Vermissen werde ich vielleicht das intensive Zusammensein mit den Tieren und Tiertrainern. Die Stadt Leipzig, in der die Serie ja gedreht wurde, werde ich vermutlich nicht vermissen, weil ich auch weiterhin regelmäßig bei meinen Freunden dort zu Besuch sein werde. Im Laufe der 15 Jahre ist die Stadt schon sowas wie eine heimatliche Anlaufstelle für mich geworden.
Lanz: Elefanten so nahe erleben zu dürfen, war schon ein großes Geschenk. Da ich so oft mit ihnen zu tun hatte, war es schon fast zur Normalität geworden. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass das jetzt nicht mehr so möglich sein wird. Vielleicht darf ich ja trotzdem mal wieder vorbeischauen...
Lanz: Mein Abschied von der Serie lief ein wenig anders ab. Es gab den letzten Drehtag mit meinem Serienvater, den letzten Drehtag mit meinen Serienkindern, mit meinem Kollegen, den Zoopraktikanten, dem Zoo und so weiter. Sprich es waren viele kleine Abschiede. Der allerletzte Drehtag war, gerade im vergangenen Jahr aufgrund der Umstände, einfach nur reines Glück und große Erleichterung. Wir sind alle gesund gewesen und hatten es tatsächlich geschafft, die Folgen fertigzustellen.
Lanz: Doch wir hatten schon ein Abschiedsfest, aber auf einer Terrasse im Freien, wo wir mit großen Abständen miteinander sein konnten. Der Ort war toll, wir konnten über ganz Leipzig schauen und hatten einen herrlichen Sonnenuntergang. Es war ein sehr, sehr schöner Abend.
Lanz: Das habe ich vielleicht nach der ersten Staffel gemacht - wobei ich nicht mehr weiß, was es gewesen sein könnte. In der Zwischenzeit war es so normal und natürlich geworden, dass ich daran gar nicht mehr gedacht habe. Die wesentlichen Dinge habe ich aber sowieso in meiner Erinnerung gespeichert, das ist nichts Materielles.
Lanz: Ich hoffe, dass ich es zeitlich schaffe, die Ausstrahlung im Fernsehen ansehen zu können. Auf diese Weise begleite ich die Zuschauer dabei. Das habe ich immer gerne gemacht. Es ist ein bisschen wie im Theater, wo man auch den Kontakt zu den Zuschauern hat. So ähnlich empfinde ich es auch, wenn ich eine Erstausstrahlung mit begleite. Dann habe ich ein bisschen das Gefühl, die Reaktionen des Publikums auf einer sehr feinstofflichen Ebene wahrnehmen zu können. Danach bekomme ich ja auch immer Reaktionen auf den verschiedenen Plattformen. Vielleicht werde ich bei der letzten Ausstrahlung tatsächlich mit einem Glas Champagner darauf anstoßen.
Lanz: Da kommt einiges und es sind wirklich viele schöne, lustige Sachen. Unter anderem werde ich als Wiener Drogendealerin, Campingplatzbetreiberin oder Mörderin zu sehen sein. In einem weiteren Film spiele ich eine Frau in meinem Alter, die vom Vater ihres jungen Liebhabers attackiert wird, weil ihm diese Beziehung so gar nicht passt (lacht).
Lanz: Schon ein bisschen. Als ich nach Deutschland gezogen bin, war es noch nicht so durchlässig zwischen Österreich und Deutschland. Inzwischen ist das anders und ich freue mich natürlich immer wahnsinnig, wenn ich meine Kollegen treffe, vor allem, weil wir dann in schwerstem Dialekt loslegen können. Das macht großen Spaß.
Lanz: Bei der Berlinale gab es schon immer mal wieder österreichische Get-Together-Abende, bei denen man sich mit den Kollegen treffen konnte.
Lanz: Ich bin ein widersprüchlicher Geist. Ich habe meine Geburtstage nie groß gefeiert und runde waren mir erst recht gleichgültig. Aber jetzt, wo es so gar nicht geht, hätte ich schon irgendwie Lust darauf (lacht). Das ist so ein bisschen meine rebellische Ader. Schlussendlich wird aber natürlich die Vernunft siegen, weil es sonst wirklich dumm wäre. In diesen Zeiten braucht man keine Rebellion, Solidarität ist gerade viel, viel, viel wichtiger. Ich werde mich einfach leiten lassen und was immer mir gestattet wird, werde ich machen...