Viele Wohnungslose in Deutschland haben keinen oder nur eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem. Der "Wir" zitierte am Samstag aus einem Statistikbericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) mit Zahlen zum Jahr 2021. Demnach hatte in dem Jahr knapp ein Sechstel der Menschen ohne Wohnung keine Krankenversicherung, bei weiteren 14 Prozent war der Versicherungsstatus ungeklärt und vier Prozent waren nur eingeschränkt versichert.
In der Gesamtbevölkerung sind weniger als 0,1 Prozent der Menschen nicht krankenversichert. Die BAG W beklagte zudem, dass es medizinischen Hilfsprojekten für Wohnungslose zunehmend schwer falle Personal zu finden, weil es an Finanzierung und Anerkennung mangele. Doch diese Angebote seien "für wohnungslose Menschen oft der einzige Zugang zu medizinischer Versorgung", sagte die Geschäftsführerin des Verbands, Werena Rosenke, dem Nachrichtenmagazin.
Wohnungslos bedeutet nicht gleich obdachlos. Dem Statistikbericht zufolge leben 17 Prozent der Menschen ohne Wohnung auf der Straße, 14 Prozent nutzen Notunterkünfte oder Übernachtungsstellen. In den meisten Fällen wohnen die Betroffenen demnach bei Bekannten oder Familienmitgliedern oder sind in Einrichtungen untergebracht.
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