In "Polizeiruf 110: Der Verurteilte" muss Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen, 51, "Ku'damm") einen brutalen Gewaltexzess über sich ergehen lassen. Nur knapp entkommt sie dem psychopathischen Killerpärchen Annegret und Markus Wegner. Verkörpert wurden sie von der Berliner Schauspielerin Laura Tonke (46, "Baader") und ihrem Wahl-Berliner Kollegen Sascha Gersak (45, "Gladbeck"). Beide sind schon vorher in Sonntagskrimis aufgefallen.
Für den in Balingen, Baden-Württemberg, geborenen Sascha Gersak ist "Polizeiruf 110: Der Verurteilte" der elfte Sonntagskrimi, in dem er mitspielte. Zuletzt verdrehte er im Münster-"Tatort: Väterchen Frost" (2019) als Kidnapper Artjom Sascha Gregorowitsch seinem Entführungsopfer, Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter, 41), den Kopf.
Zuvor brillierte er auch schon einmal in einem Geiseldrama. In "Gladbeck" (2018), der Verfilmung der realen und für zwei junge Frauen tödlich geendeten Geiselnahme von Gladbeck im August 1988, spielte er den Bankräuber und Geiselnehmer Hans-Jürgen Rösner. Für seine Darstellung wurde er beim Deutschen Schauspielpreis und dem Deutschen Fernsehpreis als bester Hauptdarsteller nominiert, beim Deutschen Regiepreis Metropolis setzte er sich in dieser Kategorie durch.
Ausgezeichnet wurde Gersak außerdem für das Resozialisierungsdrama "Somewhere in Tonga" (2017), seine Rolle als folternder Sadist in "Tore tanzt" (2013) sowie für "5 Jahre Leben" (2013), die Autobiografieverfilmung des unschuldig im Gefangenenlager Guantanamo einsitzenden Murat Kurnaz (38).
Laura Tonke war im Laufe ihrer Schauspielkarriere bereits 14 Mal in einem Sonntagskrimi zu sehen, dreimal allein in diesem Jahr: in "Polizeiruf 110: Der Verurteilte", im Juni im Münchner Krimi "Tatort: Lass den Mond am Himmel stehn" und Anfang des Jahres im sechsten Til-Schweiger-Fall "Tatort: Tschill Out". Im letztgenannten spielte sie die Erzieherin schwer erziehbarer Jugendlicher, die Kommissar a.D. Nick Tschiller auf der Insel Neuwerk unterstützt.
Künstlerisch aufgefallen ist Tonke schon 20 Jahre vorher, als sie bei der Goldenen Kamera mit der Lilli-Palmer-Gedächtniskamera als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet wurde. Für ihre Rolle der Gudrun Ensslin im Film "Baader" (2002) wurde sie zum ersten Mal für den Deutschen Filmpreis nominiert. Inzwischen hat sie sogar zwei dieser Lola-Trophäen zu Hause und das Beste: Beide gab es bei derselben Preisverleihung im Jahr 2016. Für den Kinofilm "Hedi Schneider steckt fest" (2015) wurde sie als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, für "Mängelexemplar" (2016) als beste Nebendarstellerin.