Internetseiten und -dienste mit erotischen oder pornografischen Inhalten verzeichnen seit Beginn der Corona-Krise Zulauf. Die Landesmedienanstalt NRW sorgt sich deshalb um das Wohl von Kindern und Jugendlichen - und fordert Altersbeschränkungen.
Dr. Tobias Schmid, der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, erklärt im Gespräch mit "Welt am Sonntag": "Wir registrieren, dass zum Beispiel 'OnlyFans' zunehmend erotische Anbieter und Influencer anzieht, und wir werden uns darum kümmern."
Schmid führt aus, dass der "Kern unserer Rechtslage für diese Dienste dann doch dieselbe [sei] wie für die Pornoplattformen. Das heißt: keine Kundschaft unter 18 Jahren". Er sehe besonders jene in der Pflicht, die Inhalte anbieten. Man wolle Nutzer, "die auf ihren Konten pornografische Dienstleistungen verkaufen, intensiv daran erinnern, dass sie verpflichtet sind, ein zulässiges Jugendschutzsystem einzusetzen".
Dem australischen "Guardian" hatte eine Sprecherin von "OnlyFans" im Dezember erklärt, dass die Plattform 85 Millionen registrierte Nutzer besitze. Mehr als eine Million Menschen sollen dort Inhalte anbieten. Im November 2019 hatte der Dienst demnach gerade einmal erst 7,5 Millionen User. Thomas Stokely, Chief Operating Officer von "OnlyFans", erklärte gegenüber "BuzzFeed News", dass im Mai 2020 täglich rund 200.000 User hinzukamen und etwa 7.000 bis 8.000 Accounts, über die Inhalte veröffentlicht werden.