Mehr als zwei Tage nach einem Schusswaffenangriff im US-Bundesstaat Maine mit 18 Toten ist der Tatverdächtige tot aufgefunden worden. Die Behörden bestätigten am Freitagabend (Ortszeit) den Tod des mutmaßlichen Täters. "Er ist tot, die Polizei (...) hat die Leiche gefunden", sagte die Gouverneurin des nordöstlichen US-Bundesstaats, Janet Mills, vor Journalisten. "Ich atme heute Abend erleichtert auf, weil ich weiß, dass Robert Card für niemanden mehr eine Bedrohung darstellt", fuhr Mills fort.
Der Beauftragte für öffentliche Sicherheit in Maine, Mike Sauschuck, erklärte, der mutmaßliche Täter sei an einer sich selbst zugefügten Schusswunde gestorben. US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf die Polizei berichtet, dass die Leiche etwa 13 Kilometer außerhalb der Kleinstadt Lewiston in der Nähe einer Wiederverwertungsanlage entdeckt worden war, in der der Verdächtige gearbeitet hatte, bevor er entlassen wurde.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um Robert Card, einen Reservisten der US-Armee. Der 40-Jährige hatte in Lewiston in einem Bowlingcenter und in einer Bar 18 Menschen erschossen und 13 weitere verletzt. Die Polizei veröffentlichte ein Foto, das Card mit einem halbautomatischen Gewehr in dem Bowlingcenter zeigt.
Dem Fund vorangegangen war eine Großfahndung, bei der die Polizei unter anderem das Haus der Familie des Verdächtigen umzingelt hatte. Es wurden Wälder durchkämmt, Taucher durchsuchten einen Fluss. Die Tatsache, dass sich der Schütze zwei Tage auf freiem Fuß befand, hatte für Angst und Schrecken gesorgt. Die Einwohner waren aufgefordert worden, in ihren Häusern zu bleiben, Schulen und Geschäfte blieben geschlossen.
Medienberichten zufolge war Card im Sommer für zwei Wochen in psychiatrischer Behandlung. ABC News zufolge drohte er mit einem Angriff auf eine Einrichtung der Nationalgarde. NBC News berichtete unter Berufung auf eine Mitteilung der Strafvollzugsbehörden, Card habe über "psychische Probleme" geklagt und unter anderem Stimmen gehört.
Bei dem Angriff von Lewiston handelt sich um einen der folgenschwersten Schusswaffenangriffe in den USA seit einem Massaker auf einem Musikfestival in Las Vegas mit 60 Toten im Jahr 2017.
kbh