"Das wäre eine Kriegserklärung!" - Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew bekräftigt seine Drohungen gegen die NATO nach der Zusage des NATO-Gipfels, der Ukraine eine mögliche Mitgliedschaft in Aussicht zu stellen. Das droht der Kreml nun Westen an:
In einem Artikel für das russische Nachrichtenportal Argumenty I Fakty erklärte Medwedew, dass ein Beitritt der Ukraine zur NATO als potenzielle Kriegserklärung an Russland betrachtet werden könnte: "Das wäre im Grunde eine Kriegserklärung - wenn auch mit Verzögerung.“ Er betonte, dass die Maßnahmen der NATO, das Bündnis zu erweitern, Russland an einen Punkt ohne Umkehr bringen würden. Medwedew betonte, dass Russland die NATO nicht bedrohe, aber auf Versuche des Bündnisses, seine Interessen voranzutreiben, reagieren werde: "Je mehr solcher Versuche es gibt, desto härter werden unsere Antworten sein.“ Er warnte auch, dass die Besonnenheit der NATO über das Schicksal des gesamten Planeten entscheiden könnte.
Unterdessen berichteten inoffizielle Quellen, dass ukrainische Truppen gezwungen waren, ihre Stellungen im Südosten des Landes bei Krynky im Gebiet Cherson und Uroschajne im Gebiet Donezk unter russischem Druck aufzugeben. „In beiden Siedlungen hat es aufgrund der großen Zerstörungen keinen Sinn mehr gemacht, die Positionen zu halten“, wurden Quellen im Generalstab in ukrainischen Medien zitiert. Die Kämpfe um Krynky am Südufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson wurden von Anfang an aufgrund ihrer Aussichtslosigkeit kritisiert. Ob sich im Unterlauf des Dnipro am Südufer noch ukrainische Soldaten aufhalten, war zunächst unklar. Uroschajne im Donezker Gebiet, das bei der ukrainischen Gegenoffensive im letzten Jahr zurückerobert wurde, galt als Symbol des ukrainischen Vormarsches. Ein Bericht der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine besagt, dass ukrainische Einheiten den Gegner im Gebiet Charkiw unweit der russischen Grenze um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt haben. Ähnliche Fortschritte wurden aus Waldgebieten bei der Ortschaft Serebrjanka im Donezker Gebiet gemeldet.
Japan gewährt Kiew einem Medienbericht zufolge einen Kredit von 3,3 Milliarden Dollar aus den Zinsen eingefrorener russischer Vermögenswerte. Diese Summe ist Teil eines 50-Milliarden-Dollar-Pakets der G7-Staaten, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf informierte Quellen. Die Aufteilung des Pakets sieht vor, dass die USA und die Europäische Union jeweils 20 Milliarden Dollar bereitstellen, während Japan, Großbritannien und Kanada zusammen zehn Milliarden Dollar beisteuern. Das Paket soll bei einem G7-Treffen am Rande des G20-Finanzgipfels Ende des Monats in Brasilien verabschiedet werden. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen die russische Invasion, wobei fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets unter russischer Kontrolle steht. Der Kreml fordert für mögliche Friedensverhandlungen weitere Gebietsabtretungen, um die bisher nur teils eingenommenen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson komplett zu besetzen.