Heute sind in zahlreichen Großstädten Deutschlands erneut Demonstrationen zugunsten von Palästina angekündigt. In Anbetracht der jüngsten Gewaltausbrüche und antisemitischen Äußerungen sind die Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft.
In Düsseldorf versammelten sich am Hauptbahnhof etwa 7.000 Menschen, um zum Landtag zu marschieren. Die Polizei ist mit Hundertschaften und Unterstützung aus Bayern vor Ort. Ein Redner bedrohte offen den CDU-Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und forderte ihn auf, seinen Kurs zu ändern, sonst würden die Demonstranten jeden Samstag kommen. Es gab auch antisemitische Vorfälle, darunter ein Schild mit der Aufschrift "Israel begeht Genozid" und Parolen wie "Deutschland finanziert, Israel bombardiert." In Köln demonstrierten sowohl pro-palästinensische (ca. 250 Personen) als auch pro-israelische (ca. 20 Personen) Gruppen am Heumarkt. Die Polizei musste eingreifen, als eine Frau ein Plakat mit der Aufschrift "Der Holocaust passiert erneut und die Welt schaut zu" zeigte, was als Verharmlosung des Holocausts angesehen wurde.
In der Nähe des Hauptbahnhofs in Hamburg versammelten sich etwa 230 Demonstranten zu einer pro-palästinensischen Kundgebung. Die Polizei löste die illegale Kundgebung auf, nachdem sie mehrmals dazu aufgefordert hatte, sie zu beenden. In Frankfurt versammelten sich mehrere hundert Menschen vor der Alten Oper, obwohl die Stadt die Demonstration ursprünglich verboten hatte - eine Entscheidung, die später vom Gericht aufgehoben wurde. In Berlin kamen am Oranienplatz in Kreuzberg zwischen 5.000 und 6.000 Menschen zusammen. Die Polizei war mit Dolmetschern vor Ort und verlas Auflagen zur Einschränkung der Versammlungen auf Deutsch und Arabisch. Es bleibt abzuwarten, ob die Polizei nun stärker gegen Antisemitismus vorgehen wird. Vor dem Auswärtigen Amt gab es eine weitere Demonstration, an der jedoch nur 15 Personen teilnahmen. In Hannover fand am Opernplatz eine pro-palästinensische Kundgebung mit über 500 Teilnehmenden statt, während sich die Deutsch-Israelische Gesellschaft etwa 300 Meter entfernt mit 250 Teilnehmern versammelte. Bisher gab es keine Auseinandersetzungen.