Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen einem Bericht zufolge mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr um 0,6 Prozent. Laut der Gemeinschaftsdiagnose, aus der das "Handelsblatt" am Mittwoch vorab zitierte, rechnen sie im kommenden Jahr mit einem eher moderaten Wachstum von 1,3 Prozent. In ihrer Frühjahrsprognose waren die Institute für dieses Jahr noch von einem geringen Wachstum von 0,3 Prozent ausgegangen.
Dem Arbeitsmarkt dürfte die Konjunkturflaute indes nur wenig anhaben: Der Prognose zufolge soll die Arbeitslosenquote in diesem Jahr nur leicht auf 5,6 Prozent ansteigen, 2024 konstant auf diesem Wert bleiben und 2025 dann wieder auf 5,3 Prozent sinken. Grund für die stabilen Arbeitslosenzahlen trotz Konjunkturflaute ist den Forschenden zufolge der demografische Wandel, der das Angebot an Arbeitskräften verknappt.
Bei der Inflation rechnen die Institute allmählich mit einem deutlichen Rückgang. Für dieses Jahr erwarten sie eine Teuerung von 6,1 Prozent und für das kommende Jahr nur noch 2,6 Prozent. Im Jahr 2025 könnte die Inflation dann mit 1,9 Prozent sogar unter die angestrebte Marke der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent fallen. Grund für die Entwicklung ist demnach vor allem der starke Rückgang bei den Energiepreisen.
Die Gemeinschaftsdiagnose wird am Donnerstag vorgestellt, dem "Handelsblatt" lag sie in Auszügen vor. Daran beteiligt sind das RWI in Essen, das Ifo-Institut in München, das IfW in Kiel, das IWH in Halle und das DIW in Berlin.
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