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"Die Toten vom Bodensee": Herausfordernder Dreh im Corona-Sommer

Matthias Koeberlin im Interview

Im Sommer stand Matthias Koeberlin (46) wieder als Kommissar Oberländer für zwei neue Filme der erfolgreichen ZDF-Krimireihe "Die Toten vom Bodensee" vor der Kamera. Den 12. Teil der Reihe mit dem Titel "Wegspuk" zeigt das ZDF am 18. Januar um 20:15 Uhr.

Die Dreharbeiten mussten im vergangenen Jahr Corona-bedingt um zehn Wochen verschoben werden. "Dass wir die beiden Filme überhaupt drehen und beenden konnten, hat zum einen mit der wunderbaren Organisation der Produktion zu tun und zum anderen mit der Disziplin aller Teammitglieder", erklärt Koeberlin im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und verrät, wie er selbst die Krise beruflich und privat erlebt.

Mit Corona-bedingter Verspätung standen Sie im Sommer wieder als Kommissar Oberländer vor der Kamera. Hatten Sie Bedenken, ob die beiden neuen Filme überhaupt noch gedreht werden können?

Matthias Koeberlin: Wir mussten Pandemie-bedingt den Drehbeginn um mehrere Wochen verschieben. Bei einer Drehzeit von zwei Monaten kann natürlich immer viel passieren, was im schlimmsten Fall auch zum Abbruch der Dreharbeiten führen kann. Dass wir die beiden Filme überhaupt drehen und beenden konnten, hat zum einen mit der wunderbaren Organisation der Produktion zu tun und zum anderen mit der Disziplin aller Teammitglieder, die sich in diesen schwierigen Zeiten an alle Auflagen gehalten haben.

Wie unterscheiden sich die Dreharbeiten in Corona-Zeiten im Vergleich zu früher? Was war für Sie besonders herausfordernd?

Koeberlin: Der reine Arbeitsprozess unterschied sich kaum von dem Ablauf in anderen Zeiten. Aber alles andere war natürlich an strenge Hygienevorschriften gebunden. Das komplette Team wurde einmal in der Woche getestet. Es gab Abstandsregeln, jeden Morgen vor Drehbeginn wurde Fieber gemessen, in der drehfreien Zeit galten Kontaktsperren usw. Alles nötig und wichtig, aber für alle Beteiligten auch herausfordernd.

Die Corona-Krise trifft vor allem auch die Künstler-Branche hart. Wie schwer trifft Sie die Pandemie beruflich?

Koeberlin: Meine Branche oder besser die gesamte Kulturbranche trifft die Krise besonders hart. Ich würde mir sehr wünschen, dass die Regierung endlich darauf reagiert und der viertgrößten Wirtschaftsbranche in unserem Land die Hilfen zukommen lässt, die in anderen Branchen selbstverständlich zu sein scheinen. Natürlich hatte auch ich Einbußen, aber ich hatte auch das große Glück, arbeiten zu können.

Was haben Sie in der drehfreien Zeit gemacht, wie vertreiben Sie sich die Tage im Lockdown?

Koeberlin: Mein Beruf erfordert ein hohes Maß an Geduld und die Fähigkeit, warten zu können. Ich denke, dass ich wie die meisten anderen die Zeit nutze, um Dinge zu erledigen, für die sonst nie genug Zeit bleibt. Nach vielen Monaten der Krise und Einschränkungen hat man inzwischen auch ein Gefühl der Müdigkeit und Ernüchterung.

Wer übernimmt zu Hause das Homeschooling für Ihren Sohn, Sie oder Ihre Frau?

Koeberlin: Vieles macht unser Sohn selbstständig. Meine Frau und ich teilen uns bei Fragen die Fächer auf. Das funktioniert recht gut.

Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, welche Pläne haben Sie für 2021?

Koeberlin: Pläne zu machen, ist in Corona-Zeiten müßig, denke ich. Es ist eher die Hoffnung, dass sich die Dinge langsam zum Besseren wenden und ein Hauch von Normalität Einzug hält. Ansonsten ist momentan gesund bleiben ausreichend.

Sind weitere "Die Toten vom Bodensee"-Filme geplant?

Koeberlin: Die Reihe wird definitiv fortgesetzt und wir werden (hoffentlich) im April mit den Dreharbeiten für zwei neue Folgen starten können.

Im Mittelpunkt der Reihe stehen mysteriöse Fälle. Im aktuellen Film "Wegspuk" geht es um einen brutalen Mord in den Ruinen einer verfluchten Villa. Haben Sie selbst ein Faible für das Übersinnliche?

Koeberlin: Mein Interesse am Übersinnlichen ist eher gering. Es erzeugt in den Filmen aber eine ganz eigene Stimmung.