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"Alle müssen an die Waffe"! Wehrpflicht in Deutschland - Oberster General der Bundeswehr macht Druck

Müssen wir bald alle an die Waffe? Auch im Hochsommer hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) alle Hände voll zu tun. Am Montag besuchte er im Rahmen seiner Sommertour das ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr in Bruchsal (Kreis Karlsruhe), um sich über dessen Fähigkeiten zu informieren - und sieht sich mit knallharten Plänen zur Wehrpflicht konfrontiert:

Pistorius’ Pläne zur Wehrpflicht: General Breuer setzt sich für neues Modell ein

Während Pistorius in Berlin mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und der Ampel-Koalition um zusätzliche Mittel für die Streitkräfte kämpft, hat er im Juni seine Pläne für eine neue Wehrpflicht vorgestellt, die auf Freiwilligkeit basieren soll. Der Verteidigungsminister äußerte sich am 12. Juni dahingehend, dass er "die Besten“ für die Bundeswehr gewinnen möchte. Generalinspekteur Carsten Breuer unterstützt nun energisch das von Pistorius vorgeschlagene Wehrdienstmodell. Mit Blick auf die Bedrohung durch Russland und Wladimir Putins Regime betonte er die Notwendigkeit eines Wehrdienstes zur Ausbildung zukünftiger Reservisten, die im Verteidigungsfall dringend gebraucht werden. "Der Wehrdienst ist ein wichtiges Signal nach außen und dient der Abschreckung“, erklärte Breuer dem Tagesspiegel.

Pläne für die Wehrpflicht: Fragebögen für junge Menschen

Im Rahmen des neuen Wehrdienstmodells sollen vor allem junge Männer, aber nicht nur sie, einen Fragebogen ausfüllen, um ihre Bereitschaft und Eignung für den Dienst anzugeben. Im Anschluss daran werden sie, sofern ausgewählt, einer Musterung unterzogen. Es wird erwartet, dass jährlich etwa 400.000 junge Menschen in Deutschland den Fragebogen ausfüllen. Von diesen sollen theoretisch 40.000 pro Jahr für den Grundwehrdienst infrage kommen. Alle 18-jährigen Männer und Frauen sollen zu ihrem Geburtstag ein amtliches Schreiben von der Bundeswehr mit dem Fragebogen erhalten.

Breuer macht deutlich: Wehrpflicht ist notwendig

General Breuer nutzt den Ukraine-Krieg als mahnendes Beispiel und appelliert an die jungen Menschen in Deutschland, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob sie bereit sind, ihr Land zu verteidigen. "Unser Land, unsere Gesellschaft und insbesondere unsere Freiheit sind es wert, verteidigt zu werden“, betont Breuer im Tagesspiegel.