Mit seiner Band Van Halen prägte der gebürtige Niederländer Eddie Van Halen (1955-2020) eine komplette Ära der Rock-Geschichte: Unter anderem revolutionierte er die Metal-Szene vor allem in den 80er-Jahren und machte sie einem breiteren Publikum zugänglich.
Als Edward Lodewijk Van Halen kam er 1955 als Sohn eines Jazz-Musikers in Amsterdam zur Welt. Sieben Jahre später wanderte die Familie in die USA aus - der Vater finanzierte der Familie die Überfahrt als Musiker in der Schiffskapelle. Eddie lernte schon früh Klavier, Schlagzeug und Gitarre und gründete mit seinem Bruder bereits zu Schulzeiten eine Band. Als seine musikalischen Einflussgeber nannte Van Halen stets Eric Clapton, Jimmy Page und Jimi Hendrix.
Mit der als "Tapping" bekannt gewordenen Methode erreichte Eddie Van Halen eine unglaubliche Schnelligkeit beim E-Gitarre-Spiel und faszinierte die frühen Fans der Band. Darunter im Übrigen auch "Kiss"-Ikone Gene Simmons, der das erste Demo-Tape der Gruppe sogar finanzierte. Doch das bis dato als unmöglich erschienene schnelle Spiel Van Halens, der sich oft bei Soli vom Publikum abwandte, wurde zunächst als akustischer Trick abgetan.
Erst 1982 verriet Van Halen seine Technik - sie sollte sein Markenzeichen werden: Van Halen mixte den harten und düsteren Sound des Metals mit schnellen Gute-Laune-Melodien. Der Glam-Metal war geboren und sorgte dafür, dass der als Nischenmusik abgetane Metal ein immer breiter werdendes Publikum erreichte.
Im selben Jahr engagierte auch Produzent Quincy Jones Van Halen für das Solo in Michael Jacksons "Beat It" - der Song ging in die Pop-Rock-Geschichte ein. Doch der größte Hit von Van Halen wurde "Jump" aus dem Album "1984" - der Song wurde die Hymne eines ganzen Jahrzehnts - und machte den Einsatz von Keyboard-Melodien auch in der Rockmusik endgültig salonfähig. Eddie Van Halen starb am 6. Oktober 2020 an den Folgen seiner jahrelangen Kehlkopfkrebserkrankung.