Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten und -expertinnen für Deutschland haben sich leicht verbessert. Der entsprechende Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim stieg in der Juni-Umfrage um 2,2 Punkte auf nun minus 8,5 Punkte an, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage geht hingegen stark um 21,7 Punkte auf minus 56,5 Punkte zurück.
Die ZEW-Konjunkturerwartungen verbesserten sich leicht, seien aber noch im negativen Bereich, daher rechneten die Expertinnen und Experten "für die zweite Jahreshälfte nicht mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Insbesondere die exportorientierten Sektoren dürften sich wegen einer schwachen Weltkonjunktur "eher schlecht entwickeln". Die derzeitige Rezession der deutschen Wirtschaft werde aber insgesamt als "nicht besonders bedrohlich eingeschätzt".
Die ZEW-Konjunkturerwartungen hatten sich in den vergangenen Monaten stetig eingetrübt. In der Mai-Umfrage lag der Indikator dann erstmals seit Dezember 2022 wieder im negativen Bereich. Das lag auch an der Erwartung einer noch stärkeren Anhebung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut fragt für den Index, der als wichtiger Indikator für die konjunkturelle Entwicklung gilt, monatlich Expertinnen und Experten aus Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
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