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Zeitumstellung am Sonntag: Jagdverband warnt vor Wildunfällen

Der Deutsche Jagdverband hat auf eine steigende Gefahr von Wildunfällen im Herbst und Winter hingewiesen. Bei Wildschweinen seien Oktober bis Dezember die unfallträchtigsten Monate, teilte der Verband am Dienstag in Berlin mit. Vor allem die Zeit zwischen sieben und zehn Uhr morgens sei besonders gefährlich. Im Norden komme auch Damwild im Oktober und November wegen der Paarungszeit häufig unter die Räder.

Vor der Zeitumstellung riet der Jagdverband zu besonderer Vorsicht. In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren um drei Uhr morgens eine Stunde von der Sommerzeit auf die mitteleuropäische Zeit zurückgestellt. Dann ist es morgens wieder früher hell und dafür nachmittags eher dunkel. Dem Verband zufolge verschiebt sich der Berufsverkehr damit in die Dämmerung, also genau in die Zeit, in der Hirsch und Reh auf Futtersuche gehen.

Der Jagdverband appellierte an Autofahrer, generell besonders in der Dämmerung auf Straßen entlang von Wald-Feld-Kanten oder in Wäldern wachsam zu sein und die Geschwindigkeit zu drosseln. Bereits Tempo 80 statt 100 verkürze den Bremsweg um etwa 24 Meter. 

Wie eine Auswertung von rund 54.600 Datensätzen aus dem Tierfund-Kataster zeigt, passieren die meisten erfassten Wildunfälle mit Rehen (48 Prozent). Danach folgt die Gruppe der Raubsäuger wie Fuchs, Waschbär, Dachs und Marderhund mit insgesamt 14 Prozent. Auf Platz drei liegen Hase und Kaninchen mit insgesamt elf Prozent.

Ebenso häufig wie Wildschweine melden Verkehrsteilnehmer überfahrene Igel am Straßenrand - sie machen jeweils vier Prozent der Wildunfälle aus. Die Daten wurden von Verkehrsteilnehmern zwischen dem 1. Oktober 2019 und 30. September 2023 erhoben.

Mit dem Tierfund-Kataster werden im Straßenverkehr verunfallte Wildtiere erstmals bundesweit systematisch erfasst. Die gesammelten Daten können demnach helfen, Unfallschwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen. Bisher haben knapp 25.000 Nutzerinnen und Nutzer rund 125.000 Funde gemeldet.

hex/bro