Die Zahl der Unternehmensaufgaben und der Privatinsolvenzen in Deutschland steigt auch weiterhin - wenn auch nicht mehr so stark wie im Sommer. Im September gab es 19,5 Prozent mehr bei den Amtsgerichten gemeldete Insolvenzen als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Juli - für diesen Monat lagen endgültige Zahlen vor - lagen demnach rund 37 Prozent mehr Unternehmenspleiten vor als im Juli 2022. Stark betroffen war etwa das Baugewerbe.
Absolut gab es 1586 von den Amtsgerichten gemeldete Unternehmenspleiten im Juli. Das waren 37,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Bezogen auf 10.000 Unternehmen gab es 4,7 Insolvenzen. Die meisten davon entfielen auf die Branchen Verkehr und Lagerei sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen wie zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen mit jeweils acht Fällen pro 10.000 Firmen. Darauf folgte das Baugewerbe mit 7,1 Fällen. Die geringste Insolvenzhäufigkeit mit 0,6 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen gab es in der Energieversorgung.
Die Verbraucherinsolvenzen stiegen im Juli ebenfalls, und zwar um 6,9 Prozent im Vorjahresvergleich, wie die Statistiker weiter mitteilten. Absolut waren es 5668 Fälle. Mit einer Verbraucherinsolvenz können Verschuldete ihre Schulden binnen drei Jahren teilweise zurückzahlen und sind dann schuldenfrei.
Die Angaben des Statistikamtes basieren auf aktuellen Insolvenzbekanntmachungen aller Amtsgerichte in Deutschland. Es sind sogenannte Regelinsolvenzen, sie machen rund 30 Prozent aller Insolvenzverfahren in Deutschland aus. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Regelinsolvenzen sind Unternehmensinsolvenzen.
ilo/pe