Xiaomi hat auf einem Event das angekündigte Mi Note 2 offiziell vorgestellt, das neben einem 5,7 Zoll großen Dual-Curved-Display auch auf einen Snapdragon 821 SoC setzt, der von bis zu 6 GB Arbeits- und 128GB internem Speicher flankiert wird. Besonders erfreulich ist aber, dass es wohl eine Global Edition geben wird, die unter anderem die hierzulande heißbegehrte Unterstützung für LTE Band 20 mitbringt.
Eine Neuerung fällt schon auf den ersten Blick auf: Das Display misst zwar wie gehabt 5,7 Zoll in der Diagonale, ist aber zu den Seiten hin deutlich abgerundet, wie das auch bei jüngeren Samsung-Flaggschiffen der Fall ist. Interessanterweise setzt Xiaomi im Mi Note 2 aber wohl auf ein Full HD-Panel, das mit 1920×1080 Pixeln auflöst und damit zumindest auf dem Papier einen Rückschritt zum Vorgänger darstellt. Mit einem Kontrastverhältnis von 1:100000 reicht man zwar nicht an aktuelle AMOLED-Panels heran, bietet dafür aber erneut Funktionen wie das Einstellen der Farbtemperatur oder einen augenschonenden Lese-Modus.
Auch die Rückseite besteht aus Glas und ist ebenso abgerundet, sodass beide Glasflächen symmetrisch in den Aluminiumrahmen übergehen. Der Rahmen umläuft das gesamte Smartphone und wird lediglich von den Antennenstreifen, den Lautsprechern, sowie einem USB Typ C- und einem 3,5mm Klinkenanschluss unterbrochen wird. Xiaomi scheint sich in einigen Apsekten – unter anderem dem symmetrischen Dual-Curved-Design, der Optik des Aluminiumrahmens und dem frontseitigen Fingerabdruckscanner – wohl von dem Design des Galaxy Note7 inspirieren lassen. Dennoch, sieht man einmal von dem etwas breiten Rahmen ober- und unterhalb des Displays ab, kann das Mi Note 2 mit einem schlichten aber ansprechenden Äußeren punkten.
Doch auch die inneren Werte sollen ja überzeugen können. Wie nicht anders erwartet verbaut man daher in Sachen Hardware nur das Beste. Für ordentlich Leistung sorgt der Qualcomm Snapdragon 821 inklusive Adreno 530 GPU, der nach dem Apple A10 wohl zu den leistungsstärksten Smartphone-SoCs überhaupt zählen dürfte. Flankiert wird der Chip in der 64GB-Variante von 4GB Arbeitsspeicher (380 Euro), in der 128GB-Variante verbaut Xiaomi sogar 6GB RAM (450 Euro). Die 128GB-Version wird zudem in einer minimal teureren Global Edition angeboten, die Support für 37 LTE-Frequenzen mitbringt und damit endlich auch das hierzulande weit verbreitete LTE Band 20 unterstützt! Nimmt man dazu, dass selbst die Global Edition mit umgerechnet 474 Euro relativ günstig ausfällt, sollten sich auch hierzulande reichlich Kunden für das Smartphone finden lassen.
Mit dem Mi Max hatte Xiaomi dieses Jahr bereits ein wesentlich größeres Phablet vorgestellt, das in unserem Test vor allem mit der Akkulaufzeit beeindrucken konnte. Die verspricht auch beim Mi Note 2 zufriedenstellend auszufallen, denn das ehemalige Startup setzt hier auf einen 4070mAh starken Akku, der zudem mittels Quick Charge 3.0 über den USB Typ C-Port schnell aufgeladen sein sollte.
Last but not least fährt man dann auch in Sachen Kamera mächtig auf. Kommt auf der Front ein IMX268 EXMOR RS-Sensor mit einer Blende von f/2.0 und verschiedensten Beauty-Modi zum Einsatz, kann die rückseitige Kamera mit einem IMX318 EXMOR RS-Sensor, einer maximalen Auflösung von 22,56 Megapixeln und einer Blende von f/2.0 zumindest auf dem Papier schon einmal beeindrucken. Auf einen optischen Bildstabilisator hat man dagegen leider verzichtet, damit zumindest die möglichen 4k-Videos nicht allzu sehr unter Bewegungen leiden, kommt dort immerhin ein EIS zum Einsatz. Die Pixel-Smartphones und einige ältere Apple-Modelle haben bewiesen, dass es für gute Ergebnisse nicht unbedingt einen OIS braucht, gerade Aufnahmen in mäßigen bis schlechten Lichtverhältnissen hätten davon aber zweifellos profitiert. So muss der geneigte Smartphone-Fotograf nun stattdessen auf die softwareseitigen Verbesserungen bauen, oder den LED-Blitz einsetzen, der sich neben der mittig positionierten, runden Kameralinse finden lässt.
Die meisten der vermuteten Neuerungen haben sich für das Mi Note 2 also bestätigt. Das ist jedoch keinesfalls schlimm, denn wie erwartet hat Xiaomi heute ein wirklich leistungsstarkes, optisch ansprechendes und relativ günstiges Smartphone vorgestellt. Da das Galaxy Note7 vermutlich nicht wiederkommen wird und das Mate 9 Pro den jüngsten Informationen zufolge deutlich teurer ausfallen könnte, finden sich bestimmt einige Phablet- und Curved-Screen-Fans, die man gerade auch über den Preis abholen kann. Zumal es nun endlich auch die lang ersehnte Unterstützung für LTE Band 20 gibt.
Quellen: AndroidAuthority, Xiaomi