Zamira Hajiyeva aus Aserbaidschan ist die Ehefrau des ehemaligen Vorsitzenden der International Bank of Azerbaijan, Jahangir Hajiyev, der derzeit in Aserbaidschan eine 15-jährige Haftstrafe wegen Veruntreuung und Betrugs verbüßt. Hajiyeva hingegen lebt auf großem Fuß in London und ist die erste Person, gegen die eine der neuen britischen "Unexplained Wealth Orders" verhängt wurde, die den Behörden das Recht gibt, das Vermögen von Personen zu beschlagnahmen, die die Herkunft ihres Reichtums nicht erklären können.
Nach Angaben der Associated Press haben die Behörden einen Golfplatz im Besitz von Hajiyeva ins Visier genommen, der 14 Millionen Dollar wert sein soll, sowie ein Londoner Haus im Wert von 15 Millionen Dollar. Letzteres liegt in der Nähe des berühmten Londoner Einzelhandelsgeschäfts Harrods, wo sie nach Angaben der Behörden rund 21 Millionen Dollar für Schmuck, Wein und andere Luxusgüter ausgegeben hat. Diese Ausgabengewohnheiten wurden dem Gericht als Beweis dafür vorgelegt, dass sie im Zusammenhang mit den Verbrechen ihres Mannes ein unrechtmäßig erworbenes Vermögen besitzt, was eine notwendige Voraussetzung für den Erlass einer Anordnung wegen ungeklärter Vermögensverhältnisse ist.
In Hajiyeva's Aussage vor dem High Court sagt sie, dass ihr Reichtum nicht von irgendwelchen zwielichtigen Geschäften ihres Mannes herrührt, sondern vielmehr von seinem beträchtlichen finanziellen Geschick:
"Mein Mann war im Jahr 2009 ein Mann mit beträchtlichen Mitteln. Er war sehr wohlhabend, als wir 1997 heirateten, und hat seit Anfang der 1990er Jahre Kapital und Reichtum angehäuft ... Was den Kauf der Immobilie angeht, so war er dafür verantwortlich. Ich hatte keine Kenntnis von den Zahlungen, die für den Kauf der Immobilie, unseres Familienheims, getätigt wurden, von ihrer Herkunft oder von anderen Einzelheiten."
Hajiyeva
Hajiyeva hat ein hochkarätiges Team von Anwälten beauftragt, ihr dabei zu helfen, die Verfügungen anzufechten und an ihrem Vermögen festzuhalten. In einer Erklärung betonen ihre Anwälte, dass die Anordnungen "nicht so zu verstehen sind, dass sie oder ihr Ehemann ein Fehlverhalten begangen haben". Vielmehr seien sie "Teil eines Ermittlungsverfahrens, nicht eines Strafverfahrens, und es geht nicht um die Feststellung einer Straftat."
