193789:

Wirtschaftsweise korrigieren BIP-Prognose 2021 auf 3,1 Prozent nach unten

Corona-Pandemie hat Deutschland weiterhin "fest im Griff"

Die Corona-Pandemie hat Deutschland weiter fest im Griff - allerdings geben Impfungen und eine mögliche Öffnung der Wirtschaft Anlass zur Hoffnung: Die sogenannten Wirtschaftsweisen rechnen 2021 daher mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,1 Prozent. Im Herbst waren sie noch von 3,7 Prozent ausgegangen. Für das erste Quartal dieses Jahres erwarten sie allerdings angesichts der andauernden Einschränkungen und weiterhin hohen Infektionszahlen einen Rückgang um 2,0 Prozent.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet außerdem damit, dass die deutsche Wirtschaft zum Jahreswechsel 2021/22 wieder Vorkrisenniveau erreicht, wie seine Mitglieder am Mittwoch erklärten. Für das Jahr 2022 prognostiziert das Gremium ein Wachstum von 4,0 Prozent. Die Inflationsrate wird im laufenden Jahr nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen im Schnitt 2,1 Prozent betragen - schon zum Jahresbeginn waren die Verbraucherpreise wieder stärker gestiegen.

"Das größte Risiko für die Konjunktur in Deutschland stellt eine mögliche dritte Infektionswelle dar, und zwar dann, wenn sie zu Einschränkungen oder gar Betriebsschließungen in der Industrie führen würde", erklärte Volker Wieland, Mitglied des Sachverständigenrates. Denn die Industrie ist demnach anders als personennahe Dienstleistungen wirtschaftlich gut aufgestellt. Zudem hängt es vom Fortschritt bei den Impfungen ab, wie schnell sich die Wirtschaft normalisieren kann.

Die Bundesregierung hatte in ihrem Jahreswirtschaftsbericht kürzlich für 2021 ein Wachstum von 3,0 Prozent prognostiziert. Damit war sie deutlich von ihrer Prognose im Herbst abgerückt - damals rechnete sie noch mit einem Plus von 4,4 Prozent.

by MORRIS MAC MATZEN