Warren Buffett wohnt immer noch in dem bescheidenen Haus, das er in den späten 1950er Jahren für 31.500 Dollar gekauft hat. Bill Gates trägt eine 10-Dollar-Uhr. Mark Zuckerberg fährt einen VW GTI. Jeff Bezos fuhr, nachdem er Milliardär geworden war, jahrelang einen Honda Accord. IKEA-Gründer Ingvar Kamprad kaufte seine Kleidung in Secondhand-Läden und fuhr 20 Jahre lang denselben Volvo, bevor er starb. Diese Geschichten haben etwas Anziehendes an sich. Vielleicht liegt es daran, dass man sich mit diesen enorm wohlhabenden Menschen in irgendeiner Weise identifizieren kann. Oder vielleicht geht es darum, unsere Käufe zu rechtfertigen. Wenn Mark Zuckerberg mit einem bescheidenen Auto zufrieden ist, warum sollten wir es nicht auch sein?
Das Problem mit dieser Denkweise ist, dass sie eine Kluft zwischen so genannten guten und schlechten Reichen schafft. Gute reiche Menschen stellen ihren Reichtum nicht zur Schau. Genügsamkeit ist eine Möglichkeit, zu beurteilen, ob eine reiche Person moralisch gut oder schlecht ist. Sie ist etwas, das wir leichter verstehen können als die schwindelerregenden Guthaben auf den Bankkonten von Milliardären. In der Regel wird Genügsamkeit gelobt, ob man nun reich ist oder nicht. Sie ist ein Zeichen von Selbstbeherrschung.
Betrachten Sie das Gegenteil von Genügsamkeit - die reichen Kinder von Instagram - Teenager und 20-Jährige, die mit dem Reichtum ihrer Familien in den sozialen Medien prahlen und ihn zur Schau stellen. Oder Dan Bilzerian, "Instagram's Playboy King", ein weiteres Beispiel für die bösen Reichen, dank seines scheinbar nicht enden wollenden Stroms von Fotos, die einen Lebensstil voller Privatjets, haufenweise Bargeld, Jachtpartys, teurer Autos und verschwenderischer Partys zeigen.
Die Gefahr bei der Annahme, dass sparsame Reiche besser sind als andere Reiche, liegt darin, was diese Vorstellung verbirgt. Sicher, Mark Zuckerberg ist bekannt für seine Jeans-, T-Shirt- und Kapuzenpulli-Garderobe, aber seine Kapuzenpullis sind keine 15-Dollar-Angebote von Kmart. Es sind Kaschmir-Kapuzenpullis im Wert von 2.000 Dollar.
Dieser Gedankengang rückt auch den extremen Reichtum dieser Milliardäre besser in den Mittelpunkt. Es macht ihn erstrebenswert. In einem Interview mit der Zeit im Jahr 2017 sagte Mark Cuban, dass jeder, der wohlhabend werden will, aggressiv sparen und kein Geld für etwas anderes als das Wesentliche ausgeben sollte.
"Ich habe Dinge getan wie fünf Mitbewohner zu haben und von Makkaroni und Käse zu leben und ich war sehr, sehr sparsam. Ich hatte das schlimmstmögliche Auto - solche Dinge."
Dies führt zu der Annahme, dass jeder, der sich an die Regeln hält und genug Geld spart, reich werden kann. Das Problem dabei ist, dass es die gesellschaftlichen Probleme ignoriert, die arme Menschen überhaupt erst arm machen. Genügsamkeit wird als einfache Lösung für ein kompliziertes Problem angeboten.
Abgesehen davon, YOLO und all das. Willst du wirklich so sparsam sein, dass du auf Urlaub und Spaß verzichtest? Sie könnten morgen von einem Bus überfahren werden.
