Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe hat auch der CSU-Europapolitiker Manfred Weber die Bundesregierung zur Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aufgefordert. "Weitere Unterstützung wie die Lieferung deutscher Taurus-Raketen ist überfällig", sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. "Eine Strategie, die Ukraine kämpfen zu lassen, aber nicht so stark zu machen, dass sie auch gewinnen kann, wäre zynisch."
Die westlichen Verbündeten müssten die Ukraine "bestmöglich unterstützen", forderte Weber, der auch die EVP-Fraktion im Europäischen Parlament führt. Die Ukraine kämpfe "unseren Kampf für Freiheit und muss gewinnen".
Der CSU-Politiker forderte darüber hinaus den Aufbau einer gemeinsamen Rüstung in der EU. "Dass die Europäer die versprochene Produktion und Lieferung von Munition and die Ukraine in 2023 nicht geschafft haben, zeigt den Handlungsbedarf dramatisch auf", sagte er demnach. "Wir brauchen in Europa – bei aller Vorsicht mit der Begrifflichkeit – eine Art Kriegswirtschaft für Rüstungsgüter." Es müsse schneller entschieden und umgesetzt werden. Weber betonte: "Deutschland und Europa müssen in wenigen Jahren verteidigungsfähig werden."
Die Taurus-Marschflugkörper haben eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und würden Kiew Angriffe auf Waffendepots und Versorgungslinien auf russischem Staatsgebiet erleichtern. Die Ukraine fordert sie schon lange, die Bundesregierung weigert sich jedoch bislang, sie zu liefern.
Nach den jüngsten massiven Luftangriffen Russlands auf die Ukraine drangen Außenpolitiker von Grünen, FDP und Union erneut auf die Taurus-Lieferung. "Zum Thema Taurus gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen neuen Stand", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch dazu nur. "Wir beobachten die Situation und handeln entsprechend."
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