Wer die Namen Roger Ng und Tim Leissner nicht kennt, weiß, dass es sich um die beiden ehemaligen Goldman-Sachs-Banker handelt, die zusammen mit dem malaysischen Finanzier Jho Low an dem 4,5 Milliarden Dollar schweren Geldwäscheskandal beteiligt waren, der vor allem dadurch bekannt wurde, dass ein Teil des erbeuteten Vermögens ironischerweise zur Finanzierung des Films "The Wolf of Wall Street" von 2013 verwendet wurde. Nun wurden Low, Ng und Leissner von den Behörden wegen verschiedener Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Skandal angeklagt.
Die Bundesstaatsanwaltschaft hat vor kurzem bekannt gegeben, dass Low und Ng in drei Fällen wegen Verschwörung zur Geldwäsche, Bestechung und Umgehung von Buchführungskontrollen angeklagt sind, die alle gegen den Foreign Corrupt Practices Act verstoßen. Ng wurde am Tag der Bekanntgabe in Malaysia verhaftet, während Low (auf dem Foto unten) noch auf freiem Fuß ist und sich vermutlich irgendwo in China vor den Behörden versteckt hält.
Auch gegen Leissner liegt eine Strafanzeige vor, und er hat sich Berichten zufolge in zwei Fällen der Verschwörung zur Geldwäsche und des Verstoßes gegen den Foreign Corrupt Practices Act schuldig bekannt. Infolge dieser Schuldgeständnisse wurde er von den Behörden aufgefordert, 43,7 Mio. USD einzubehalten, ein beträchtlicher Betrag, der jedoch im Vergleich zu den gestohlenen Geldern in Höhe von 1 Mrd. USD, die die Behörden durch zivilrechtliche Einziehung einzutreiben versuchten, nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Bei diesen Versuchen nannten die Behörden in ihren Beschwerden die Filmproduktionsfirma Red Granite Pictures als Quelle von etwa 100 Millionen Dollar an illegal abgezweigten Geldern. Red Granite, ein Unternehmen, das Filme wie den bereits erwähnten The Wolf of Wall Street, Daddy's Home und Dumb and Dumber To produziert hat, hat im Rahmen eines Vergleichs 60 Millionen Dollar gezahlt.
Diese Gelder stammen angeblich aus dem malaysischen Entwicklungsfonds 1MDB, der im Zentrum eines massiven Spinnennetzes von Skandalen steht, das unter anderem zum jüngsten Verkauf der Superyacht Equanimity geführt hat.