Joaquin Guzman, der Welt besser bekannt als der berüchtigte Drogenboss El Chapo, ist derzeit in New York wegen Drogenhandels angeklagt. Wer übernimmt nun die Leitung des Sinaloa-Kartells, des größten Kartells der Welt? Ismael Zambada Garcia, der mit "El Mayo" einen eigenen Drogenboss hat, der rund 3 Milliarden Dollar wert ist und einem kürzlich erschienenen Bloomberg-Artikel zufolge sein internationales Drogenimperium konsolidiert.
El Mayo war ein Partner von El Chapo, aber im Vergleich zu den Gesamteinnahmen des Kartells sind seine 3 Milliarden Dollar Vermögen nur ein Bruchteil - im Moment. Die US-Regierung versucht, El Chapo vor Gericht 14 Milliarden Dollar zu entziehen, eine Aktion, über die berichtet wurde, als die Auswahl der Geschworenen für Chapos Prozess begann. Die beiden haben das Geld aus ihren angeblichen Drogengeschäften in Hunderte von Unternehmen gesteckt, von denen viele nach Angaben der DEA noch immer in Betrieb sind und Einnahmen erzielen. Mike Vigil, ehemaliger Leiter der DEA für internationale Operationen, beschreibt Mayos Geschäftssinn wie folgt:
"Er hat ein sehr breit gefächertes Portfolio... Obwohl er vielleicht nur eine Grundschulausbildung hat, erhielt er eine Ausbildung auf Harvard-Niveau von einigen der produktivsten, kenntnisreichsten und klügsten Drogenbosse, die Mexiko je hatte."
Zu den Unternehmen, die dem Sinaloa-Kartell angeblich als Fassade dienen, gehören ein Wasserpark und sogar eine Kindertagesstätte, die angeblich von Mayos Tochter Maria Teresa geleitet wird. Das Kartell hat viel Geld, das es über diese Tarnfirmen einschleusen kann, da es im Durchschnitt mindestens 11 Milliarden Dollar pro Jahr mit dem Verkauf von Drogen über die nördliche Grenze Mexikos einnimmt - eine Zahl, die als konservativ gilt, da sie keine Verkäufe an anderer Stelle einschließt und unter der Annahme berechnet wurde, dass alle von den Behörden auf dem Weg in die USA beschlagnahmten Drogen etwa die Hälfte des Gesamtbetrags ausmachen.
Dank eines solch expansiven Geschäfts konnte El Mayo seit 2001 ein so beeindruckendes Vermögen anhäufen. Jetzt soll er sich allerdings in einer prekären Lage befinden, da er sich in den Bergen von Sinaloa vor den Behörden versteckt und eine Belohnung von 5 Millionen Dollar vom US-Außenministerium auf ihn ausgesetzt ist.
Wenn El Mayo gefangen genommen oder getötet wird - oder der Diabetes erliegt, an der er angeblich leidet -, ist nicht bekannt, was mit dem von ihm geführten Kartell geschehen wird oder wer sein Erbe antreten wird.
