Mohammed "Mo" Dewji ist ein 43-jähriger tansanischer Milliardär. Er ist der Präsident von Mohammed Enterprises Tanzania, Ltd. (MeTL) und ein ehemaliges Mitglied des tansanischen Parlaments. Am Donnerstag, den 11. Oktober, betrat er den Fitnessraum eines Luxushotels in Dar Es Salaam, um sein Morgentraining zu absolvieren, als er von maskierten Männern mit Waffen entführt wurde. Die Entführer feuerten ihre Waffen in die Luft, bevor sie mit Dewji in einem Auto davonfuhren.
Dewji wird zugeschrieben, dass er das Familienunternehmen - ein Groß- und Einzelhandelsunternehmen, das sein Vater in den 1970er Jahren gegründet hatte - zu einem panafrikanischen Konglomerat gemacht hat. MeTL hat einen Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar und beschäftigt 24.000 Mitarbeiter. MeTL ist in mindestens sechs afrikanischen Ländern in den Bereichen Getränke, Finanzdienstleistungen, Mobiltelefone, Textilherstellung, Energie, Immobilien, Speiseöle und Mehlmühlen tätig. Dewji saß von 2005 bis 2015 als Abgeordneter der Regierungspartei auch im Parlament. Er zog sich aus dem Parlament zurück, um sich auf das Familienunternehmen zu konzentrieren. Dewji brachte 2014 auch Mo Cola auf den Markt, eine Getränkemarke, die mit Coke konkurrieren soll.
Dewji hat in Tansania Prominentenstatus. Trotzdem reist er nie mit Sicherheitsleuten oder Leibwächtern. Für die Einwohner Tansanias war er immer ansprechbar. Tatsächlich war er selbst zum Training gefahren und wollte auch selbst nach Hause fahren. Die Polizei untersuchte seinen Range Rover - mit dem personalisierten Kennzeichen "Mo" - und suchte nach seiner Entführung nach Hinweisen.
Die Polizei hat 30 Verdächtige in Gewahrsam genommen, darunter den Manager des Hotels und eine Reihe von Sicherheitsleuten, die zum Zeitpunkt der Entführung arbeiteten. Drei Personen wurden im Zusammenhang mit der Entführung verhaftet. Bei zwei der Entführer soll es sich um Ausländer handeln.
Dewji ist der einzige Milliardär Tansanias mit einem geschätzten Nettovermögen von 1,5 Milliarden Dollar. Er ist auch die erste Person aus Tansania, die sich The Giving Pledge angeschlossen hat. Als er sich verpflichtete, mindestens die Hälfte seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden, sagte er:
"Unsere Aufgabe als Bürger dieser Welt ist es, uns wirklich für die Verbesserung unserer Gesellschaft einzusetzen, damit unsere zukünftigen Generationen und deren Nachkommen ein noch besseres Leben führen und nach noch mehr streben können, als sie heute für möglich halten."
Das Motiv für die Entführung ist unbekannt. Es wird vermutet, dass es sich um eine Lösegeld-Entführung handelt.
