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Vergewaltigung einer 9-jährigen in Schweden: Das Schicksal von Luna

Ein tragisches Ereignis verändert das Leben einer Familie für immer

Vor einem Jahr war das Leben von Luna (damals 9) und ihrer Familie in der nordschwedischen Ortschaft Skellefteå noch in Ordnung. Alle freuten sich auf den bevorstehenden Sommerurlaub, Luna tanzte und radelte. Erik und Emelie waren die glücklichen Eltern von Luna und ihrer kleinen Schwester Ylva.

Ein fürchterlicher Vorfall am 7. Juli 2022

Dann kam der fürchterliche 7. Juli 2022, der alles veränderte. Ein 15-Jähriger überfiel Luna. Er vergewaltigte, misshandelte und würgte sie so schwer, dass sie für den Rest ihres Lebens gezeichnet sein wird. Sie kann nicht mehr sprechen und sich kaum noch bewegen. Selbst das Essen fällt ihr schwer. Auch dafür braucht sie Hilfe.

Die Rettung durch einen mutigen Passanten

Luna radelte um 15 Uhr von einer Jugendfreizeit nach Hause. Um 15.30 Uhr hörte ein Passant aus dem Wald einen lauten Schrei. Zwei Stunden später sprach ein 15-Jähriger auf der Straße mehrere Passanten an. Er wolle ihnen etwas im Wald zeigen. Eine Frau nahm schließlich ihren Mut zusammen und folgte dem Jungen. Sie fand Luna nackt und gefesselt. Sie alarmierte sofort die Polizei. Lunas Tante Emma später: „Wir werden ihr ewig für diesen Mut dankbar sein. Wenn sie nicht mitgegangen wäre, hätte Luna nicht überlebt.“

Der schicksalhafte Tag für Lunas Mutter

Lunas Mutter Emelie muss immer noch weinen, wenn sie über diesen Tag berichtet. Er hatte so unbeschwert begonnen und endete so tragisch. Emelie kam von der Arbeit nach Hause und begann, Koffer zu packen. Am nächsten Tag wollte die Familie in den Urlaub fahren. Als es 16 Uhr war, schaute sie auf die Uhr, nun müsste Luna bald Zuhause sein. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass Luna eine Stunde früher als abgesprochen die Kinderfreizeit verlassen hatte. Das erfährt sie erst um 17 Uhr. „In diesem Moment begriff ich, dass Luna seit zwei Stunden verschwunden ist.“

Kampf um Gerechtigkeit und Unterstützung für Luna

Luna hat noch eine Schwester Ylva. Sie fährt auf dem Laufrad neben ihr. Emelie läuft hinaus, um nach Luna zu suchen und sieht, dass das Gebiet, durch das Luna mit dem Rad fahren muss, von der Polizei abgesperrt wurde. Auf der Straße liegt ein Fahrrad. „Ich fragte die anderen, ob sie wussten, wem das Rad gehört, und ich rief laut, dass ich meine Tochter suche. Da erfuhr ich, dass man ein Mädchen ins Krankenhaus gebracht hatte. Polizisten, Ärzte, ein Pastor kamen. Es gäbe ein nicht identifiziertes Mädchen.“ Per Helikopter brachte man sie schließlich in ein entferntes größeres Krankenhaus, in das man Luna inzwischen gebracht hatte. Dort sah sie zum ersten Mal ihre Tochter wieder. Sie war schwer verletzt und lag im Koma. „Ich konnte sie kaum wieder erkennen, aber ich sah natürlich, dass es Luna war.“ Luna lag elf Tage lang im Koma.

Der Täter und die Versäumnisse der Behörden

Der 15-Jährige erklärte erst der Polizei, dass er das Mädchen gefunden habe, weil er in den Wald ging, um zu pinkeln. Später am Abend beichtete er jedoch gegenüber einem Familienmitglied, dass er der Täter sei. Die Familie rief sofort die Polizei an. Der Junge wurde festgenommen. Der Prozess fand im Oktober 2022 statt. Aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens kam er in die Psychiatrie. Der 15-Jährige war bereits vor dieser grausamen Tat mehrere Male auffällig geworden. Er war 2018 mit seiner Familie aus Äthiopien eingewandert. Schon 2019 gab es drei Anzeigen gegen ihn, weil er in der Schule Mädchen betatschte und als „Huren“ bezeichnete. Einmal überfiel er eine junge Frau, die mit einem Moped unterwegs war. Mehrere Behörden und Psychologen waren eingeschaltet, aber niemand griff durch. Es gab keine Strafen, keine Maßnahmen, keine Betreuung.

Der schwere Weg der Genesung für Luna und ihre Familie

Lunas Tante Emma berichtete nach dem Prozess im Oktober 2022, wie wütend sie manchmal sein kann. Nicht auf den Jungen – aber auf die Behörden, die Bescheid wussten und nichts unternahmen. Luna ist heute zehn Jahre alt, ihr Zustand hat sich seit dem 7. Juli 2022 nur minimal gebessert. Der Junge hatte Luna so schwer gewürgt, dass ihr Hirn zu lange ohne Sauerstoff war. Der Hirnschaden ist deshalb irreparabel. Sie kann nicht sprechen, sich kaum bewegen und nicht selbstständig essen. Lunas Mutter Emma: „Luna tanzte und sang so gerne. Sie bewegte sich viel, liebte ihr Fahrrad, und sie fuhr gerne auf Inline-Skaters. Sie war so gerne draußen. Später wollte sie YouTuberin werden.“ Es gibt für die Eltern auch keinen Grund, Lunas Schicksal geheimzuhalten. „Sie muss sich über nichts schämen. Wir wollen ihr eine Stimme geben. Diese Ungerechtigkeit hätte nicht geschehen müssen. Wir sind uns sicher, dass unsere Offenheit mit ihrem Zustand ganz in Lunas Sinn ist.“ Dazu kommt das psychische Trauma, unter dem Luna offensichtlich leidet. „Sie schaut gerne Kinderfilme. Einmal kam eine Szene mit einer Hexe im Wald. Da war sie plötzlich ganz außer sich.“ Die Familie weiß im Moment noch nicht, wie sie mit diesem Trauma umgehen soll. Lunas Mutter Emilie: „Was sollen wir zu ihr sagen? Wie sollen wir es sagen? Dafür brauchen wir Hilfe.“

Kampf für eine Gesetzesänderung und Spenden für die Familie

Lunas Familie kämpft seit der Tragödie um eine Gesetzesänderung, um ein „Lex Luna“. Die Behörden sollen in Zukunft früher und massiver reagieren, wenn jemand auffällig wird. Justizminister Gunnar Strömmer hat bereits im Herbst 2022 versprochen, die Regeln dementsprechend zu ändern. Außerdem haben viele Menschen die Familie mit Spenden (u.a. über eine Website) unterstützt. „Dafür sind wir besonders dankbar.“ Lunas Eltern konnten viele Monate nicht arbeiten und mussten sich voll auf Luna konzentrieren. Erst seit einigen Monaten hat Luna rund um die Uhr kommunale Pflegekräfte. Die Eltern konnten deshalb nach neun Monaten in ihren Job zurückkehren.