Im Alter von 97 Jahren ist der US-Medienmogul Sumner Redstone gestorben. Redstones Familienholding National Amusements und der Fernseh- und Kinoriese ViacomCBS erklärten am Mittwoch, der seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen leidende Milliardär sei am Vorabend verstorben. Redstone hatte ausgehend von einer Kinokette ein Unterhaltungsimperium aufgebaut, zu dem zahlreiche Fernsehsender und das Hollywood-Studio Paramount Pictures gehören. Im hohen Alter sorgte er dann mit seifenoperartigen Rechtsstreitigkeiten für Schlagzeilen.
Redstone wurde 1923 in Boston an der US-Ostküste als Sumner Murray Rothstein geboren. Die jüdische Familie änderte ihren Namen später in Redstone. Der Harvard-Absolvent stieg als junger Mann in der von seinem Vater gegründeten Kinokette ein und machte sie zu einer der größten des Landes. Unter anderem war Redstone Vorreiter bei der Entwicklung von Multiplex-Kinos.
In den 1980er Jahren verleibte er sich mit einer epischen Übernahmeschlacht den Fernsehkonzern Viacom ein und kaufte später das Hollywood-Studio Paramount und den Videoverleih Blockbuster Entertainment. Erst mit 92 Jahren gab Redstone 2016 die Leitung über Viacom und die 2006 abgespaltene Sendergruppe CBS ab, blieb aber Ehrenvorsitzender und Hauptaktionär. Sein Vermögen wurde zuletzt auf rund drei Milliarden Dollar geschätzt.
Für Schlagzeilen sorgten vor einigen Jahren vor Gericht ausgetragene Familienfehden rund um Redstone. Unter anderem eine Enkelin warf Redstones Tochter Shari vor, den Milliardär abzuschotten und zu manipulieren. Eine frühere Lebensgefährtin des Unternehmers scheiterte 2016 mit ihrem Versuch, Redstone wegen angeblicher Demenz für unmündig erklären zu lassen. Anschließend verklagte sie seine Tochter Shari.
CBS und Viacom wurden Ende 2019 unter dem Dach ViacomCBS erneut zusammengeführt. Zu dem Konzern gehören unter anderem die Sender CBS, MTV, Comedy Central, Nickelodeon und Showtime, außerdem Paramount Pictures und das Verlagshaus Simon & Schuster.
by HECTOR MATA