UmiDigi hat mit dem Z2 ein neues Mittelklasse Smartphone auf dem Markt gebracht, welches aber im Vergleich zu anderen Herstellern wieder recht günstig ist.
Was für ein Gerät Ihr bei UmiDigi erhält, ist oft ein wenig wie ein Überraschungsei, man weiß nie so genau was ein erwartet. Es sind Phones der Konjunktive: “hätte”, “sollte”, “würde” usw. Ob das bei dem Z2 auch zutrifft, erfahrt Ihr in unserem Testbericht. Das Z2 gibt es als Standard*, sowie in einer Pro-Version*. Das Gerät wurde uns von Gearbest zur Verfügung gestellt, vielen Dank.
UmiDigi liefert das Z2 in einem matt-schwarzen Karton mit einer abgeschrägten Umverpackung. Zum Lieferumfang zählen eine bereits auf dem Smartphone angebrachte Schutzfolie, eine schwarze Kunststoffhülle mit leichter rauen Maserung für eine bessere Haptik, ein EU-Netzteil mit Pump-Express Plus (Schnellladefunktion), ein rotes USB Typ C Kabel, einen Adapter von USB Typ-C auf 3,5mm Klinke, ein Öffner Simkartenschacht und eine Bedienungsanleitung.
Beim Design des UmiDigi Z2 seht Ihr sehr deutlich, an welchen Geräten sie sich orientiert haben. Wie so häufig, versucht der China-Hersteller erst gar nicht eigene Design-Akzente zu setzen, sondern guckt sich das lieber von anderen Herstellern ab. Das Highlight und der Blickfang soll hier sicherlich die Rückseite im Twilight-Look sein, welches viele von euch von den neuen Huawei (P20 Pro) bzw. Honor (10) Geräten kennen. Zwar wurde dafür nur ein spezieller Lack auf die Rückseite aufgetragen und nicht wie bei den anderen Herstellern mit mehreren Schichten gearbeitet, ist dafür aber sehr gut gelungen. Je nach Lichteinfall verändert sich der Farbverlauf von Blau zu Türkis bis hin zu Lila. Weitere Farbvarianten des Z2 sind Schwarz und Twilight-Schwarz. Wieso UmiDigi dann allerdings einen nicht “durchsichtigen” schwarzen Bumper beilegt und damit die schöne Rückseite wieder versteckt, erschließt sich mir nicht so ganz.
Das lackierte Gehäuse selbst besteht aus Glas und dürfte damit weniger anfällig für Kratzer sein, allerdings ist bei einem Sturz das Risiko höher, dass es splittert. Dadurch das es an den Seiten abgerundet ist, liegt es zwar einigermaßen gut in der Hand, aber durch die Glasrückseite ist es auch etwas rutschig. Die Kameras wurde hier wieder mittig und den LED-Blitz direkt links davon platziert. Der Fingerabdrucksensor befindet sich direkt darunter und ist gut erreichbar an der richtigen Stellen angebracht.
Die Vorderseite des UmiDigi ist dafür relativ unspektakulär und sie passen sich dem aktuellen Smartphone-Trend an und verbauen ebenfalls eine Notch (Kerbe) im Display. In der Notch selbst befinden sich neben einer Dual-Selfie Kamera, der Telefon-Lautsprecher und Helligkeitssensor. Ähnlich wie beim Mi8 ist die Notch hier allerdings wieder sehr groß geworden, was zum größten Teil an der Dual-Selfie Kamera liegt. Denn ohne die Kamerasensoren hätte UmiDigi es sicherlich gut 5mm schmaler machen können. Dafür fehlt dem Z2 eine Benachrichtigungs-LED, was ich heutzutage nicht mehr nachvollziehen kann und ist ein echtes Manko des Smartphones. Ich bin der Meinung, sowas ist doch Standard mittlerweile!?
Der Rahmen an den Seiten besteht aus Metall, der das Glas der Front und Rückseite einfasst. Auch diese Rand ist gebogen und hat ein stark glänzende Farbe. Auf der linken Seite befindet sich der hybrid Dual-SIM-Kartenschacht für zwei Nano-SIM oder Ihr verwendet einen Schacht für eine MicroSD-Karte. Die rechte Seite beherbergt dann noch die Power-Taste und Lautstärke-Wippe. Die Tasten sind gut in das Gehäuse eingearbeitet, haben aber ein klein-wenig Spiel. Auf der Unterseite befindet sich der USB 2.0 Typ-C Anschluss, das Loch für das Mikrofon und der Mono-Lautsprecher. Der 3,5mm Kopfhörer-Anschluss fällt auch beim Z2 weg und Ihr müsst entweder einen USB-C Kopfhörer oder den beiliegenden USB-C Klinken-Adapter verwenden. Ansonsten betragen die Abmessungen 153,4 x 74,5 x 8,2mm und das Gewicht 165 Gramm. Die Verarbeitung des UmiDigi Z2 ist auf hohen Niveau und für ein Gerät in dieser Preisklasse sehr gut.
Das UmiDigi Z2 hat ein 6,2 Zoll großes IPS OGS LCD Display mit einer Auflösung von 2246×1080 Pixel. Das Seitenverhältnis beträgt 19:9 mit der besagten Notch im Display, die mir auch hier, wie beim Mi8, viel zu groß geraten ist. Ein sinnvoller Mehrwert fehlt mir hier ebenfalls und der minimale Gewinn an Displayfläche rechnet sich nicht mit dem Wegfall von den Benachrichtigungs-Symbolen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, wie wichtig ihm das ist.
Sonst hat das Z2 aber ein gutes Display-Rand-Verhältnis und der untere Displayrand fällt mit gerade mal 6,1mm sehr schmal aus. Die seitlichen Ränder betragen schmale 2mm und somit ist das Gerät fast vollständig mit einem Display versehen. Die Beschichtung des Displays sorgt zwar für weniger Fingerabdrücke, aber es gibt keine offiziellen Angaben zu der Glashärte. Das heißt es nicht bekannt, ob und welche Art bzw. Härte des Schutzglas UmiDigi hier verwendet hat. Im Alltag konnte ich zumindest nach einer guten Woche hier keine großen Kratzer ausmachen.
Das Display liefert sonst ein sehr scharfes und kontrastreiches Bild, wo ich keinerlei Pixelfehler finden konnte. UmiDigi hier wohl ein gutes LCD-Panel verbaut, welches auch bei der Farbwiedergabe und Schwarzwert überzeugen kann. Auch der 10-Punkt Touchscreen ist sehr präzise und besitzt keinerlei Verzögerungen.
Die Displayhelligkeit bewegt sich allerdings eher im unteren Mittelfeld, ist aber gerade noch ausreichend um es im Freien ablesen zu können. Bei großer Sonneneinstrahlung ist es aber kaum bis gar nicht mehr lesbar, hier müsst Ihr aber leichte Abstriche machen . Die Helligkeitsregelierung reagiert aber prompt und ohne große Verzögerung.
Farbe | UmiDigi Z2 | UmiDigi Z Pro | Xiaomi Mi6 | Xiaomi Mi8 | OnePlus 5t |
rot | 93 | 96 | 126 | 152 | 218 |
blau | 156 | 144 | 194 | 241 | 244 |
grün | 250 | 280 | 287 | 370 | 478 |
weiß | 500 | 509 | 697 | 770 | 751 |
Bis auf minimale Änderungen bei der Statusleiste um die Notch, setzt UmiDigi beim Z2 fast nahezu auf Stock Android. Genauer gesagt auf Android 8.1 mit Patchlevel vom 05. Mai 2018. Updates können via OTA-Updates direkt über das Smartphone installiert werden. In meinem Testzeitraum gab es gleich zwei davon mit kleineren Bugfixes. So erhaltet Ihr im Auslieferungszustand auch das typische Google Setup mit den entsprechenden Diensten und Apps inkl. GBoard und dem Playstore. Das Gerät ist ebenfalls Google zertifiziert und unterstützt sämtliche Sprachen. Störende Apps in Form von Bloatware konnte ich nicht ausmachen.
Die ganze Oberfläche des UmiDigi Z2 läuft absolut flüssig ohne irgendwelche Stabilitätsprobleme. Der restliche Umfang der Einstellung beschränkt sich somit auf den Standard Android 8.1 Umfang. Bemängeln muss ich hier allerdings die softwareseitige Umsetzung der Notch, denn auch hier ist es nicht möglich Benachrichtigungs-Icons anzeigen zu lassen und das in Kombination mit der fehlenden Benachrichtigungs-LED ist irgendwie ungünstig gelöst. Ihr wisst nie so genau, ob und welche Benachrichtigungen angekommen. Weiter gibt es leider auch keine Form von Gestensteuerung, so dass ihr die On-Screen nur dauerhaft ohne ausblenden nutzen könnt. So fehlt mir auch meine Lieblingsgeeste, mit einem Wisch auf dem Display nach unten öffnet die Benachrichtigungsleiste, damit hätte UmiDigi die fehlenden Icons wenigstens ein wenig kompensieren können. Wäre für mich Grund genug auf einen alternative Launcher, wie den Nova Launcher, zu setzen, aber dass muss jeder selbst entscheiden. Des Weiteren fehlt noch die eine Unterstützung für Widevine L1, um beispielsweise Netflix in HD schauen zu können.
Der Fingerabdrucksensor funktionierte im Test manchmal etwas zuverlässig je nach Feuchtigkeit an den Fingern und es dauert immer knapp 0,5-1 Sekunde bis das Gerät entsperrt ist. Neben dem Fingerabdrucksensor auf der Rückseite, unterstützt das Z2 auch Face-Unlock (Gesichtsentsperrung), welches im Test bei Tageslicht sehr zuverlässig funktionierte. Bei Nacht wird es etwas schwieriger und funktionierte teilweise nur, wenn Ihr das Gesicht ganz nah vor das Gerät haltet, was aber in Ordnung ist. Für ausreichend Sicherheit bei der Entsperrmethode ist auch gesorgt, denn es ließ sich nicht mit einem simplen Foto überlisten.
Im UmiDigi Z2 ist der 2GHz Helio P23 (MT6763V) Octa-Core mit 4x ARM Cortex A53 @2GHz + 4x ARM Cortex A53 @1,5GHz mit Mali G71 MP2 Grafikeinheit verbaut. Dieser wurde hier richtig gut optimiert und das Smartphone läuft absolut flüssig.
Die gute Performance bestätigen auch diverse Benchmark Apps, denn das Z2 schaffte im AnTuTu-Benchmark ordentliche 84649 Punkte und im Geekbench 4 711 SC und 3639 MC. Ein paar Abstriche müsst Ihr aber auch bei diesem Gerät machen, so hat es nur einen 64GB eMMC Speicher verbaut, der knapp 220MB/s beim Lesen und 170MB/s beim Schreiben erreicht. Beim RAM müsst ihr dann keine großartigen Abstriche machen, denn hier bekommt ihr ganze 6GB LPDDR4X Dual Channel und erhaltet eine Geschwindigkeit um die 5 GB/s. Dieser könnte zwar theoretisch noch mehr, aber ist uns im Betrieb nicht negativ aufgefallen. Der Flaschenhals ist hier dann doch eher etwas der eMMC Speicher. Aber wir reden hier von einem Mittelklassegerät, wo aus Kostengründen, so gut wie nie ein schneller UFS-Speicher verbaut wird. Somit ist auch ausreichend Leistung für Multi-Tasking Anwendungen vorhanden und die Apps können länger im Speicher gehalten werden. Die Apps starten angenehm schnell und auch bei der Wechselgeschwindigkeit zwischen den Apps habe ich nichts zu beanstanden.
Auch die meisten Games lassen sich auf mittleren bis hohen Grafikeinstellungen flüssig spielen, lediglich bei PUBG kommt der Chip dann doch etwas an seine Grenzen. Hier müsst Ihr dann doch die Grafikeinstellungen runterstellen, um ruckelfrei spielen zu können. Das ist aber einer der wenigen Ausnahmen gewesen, etwas nerviger sind da schon die längere Ladezeiten der Games auf Grund des langsamen Speichers gewesen.
Die Sprachqualität des Z2 ist während eines Telefonats ausgezeichnet und unsere Gesprächspartner konnten uns stets sehr gut verstehen. Lediglich bei vielen bzw. lauten Umgebungsgeräuschen waren wir etwas schlechter zu verstehen. Hier scheint das Noise Cancelling nicht ganz so gut zu funktionieren. Ansonsten unterstützt das UmiDigi Z2 aber alle LTE Frequenzen inkl. dem Band 20 mit 800MHz.
Kleine Abstriche gibt es auch beim WLAN, denn das UmiDigi Z2 unterstützt nur 802.11 a/b/g/n mit Dual-Band. WLAN AC wäre schon schön gewesen, aber es geht sicherlich auch ohne, denn auch so sind bis zu 100Mbit/s im 5GHz Band drin, die für die meisten locker ausreichen sollten. Die Empfangsqualität ist leider etwas schlechter und so verliert das Z2 etwas schneller das Netz, wenn Ihr aus dem Umkreis raus seid, gegenüber gleichwertigen Geräten. Auf einen NFC-Chip müsst Ihr hier leider auch verzichten.
Bei Verbindungen über Bluetooth 4.2 gibt es nichts zu bemängeln und so blieb die Verbindung zu einem Lautsprecher stets bestehen, wenn Ihr euch im Umkreis von den üblichen 10m Bluetooth Reichweite bewegt. Auch bei der GPS-Qualität habe ich nichts zu bemängeln. Der Fix war in nur 1 Sekunde erledigt und baute zu vielen Satelliten eine Verbindung auf. Wir hatten weder bei der Navigation und noch Tracking irgendwelche Schwierigkeiten oder Ungenauigkeiten.
In dem UmiDigi Z2 ist zwar nur ein Mono-Lautsprecher verbaut, aber dieser scheint wenigstens ein besserer zu sein, als die üblichen Quäken in den günstigeren Geräten. Der Klang ist relativ ausgeglichen mit einer leichten Tendenz in den Höhen zu überteuern. Ansonsten liefert der Lautsprecher sogar mal einen hörbaren Bass, so dass Ihr auch mal das Eine oder Andere Lied oder YouTube Video o.ä. darüber schauen könnt. Auf einen 3,5mm Klinkenanschluss müsst Ihr allerdings dann auch verzichten und erhaltet dafür nur einen USB Typ-C auf 3,5mm Adapter oder Ihr verwendet direkt einen USB-C Kopfhörer. Der Klang für so ein Mittelklassegerät ist als Gut zu bezeichnen und liefert auch über den Adapter einen satten und lauten Sound. Klanglich müsst Ihr hier kaum Abstriche machen.
Die Kamera – das ist meistens so ein rotes Tuch bei den unbekannten Chinahandys. Daran ändert auch das UmiDigi Z2 nicht viel, wenn auch es nicht ganz so dramatisch ist, wie mein Einstieg in dieses Kapitel gerade. Dennoch gibt es hier immer wieder das gleiche nervige Theater mit den Angaben zu den Sensoren. Entweder gibt es gar keine Infos oder Angaben dazu oder sie stimmen schlicht einfach nicht. Leider gilt das auch mal wieder für das UmiDigi Z2, denn hier haben ich und Christopher von Chinamobilemag.de schon gerätselt, um welche Sensoren es sich wohl handeln kann. Denn die Hersteller-Angaben stimmen einmal wieder nicht und von der grottig schlechten Kamerasoftware ganz zu schweigen. Offiziell laut UmiDigi sollte ein 16MP Samsung S5K3P3 und für die Frontkamera ein 16 Megapixel Sony IMX371 verbaut worden sein, welche zusätzlich jeweils von einem zweiten 8 Megapixel Sekundärsensor unterstützt werden sollten. Christopher von CMM hat dann an Hand der “libcameracustom.so” rausgefunden, dass diese Angaben nicht stimmen (vielen Dank noch mal an dieser Stelle!). Denn laut dem Inhalt sind folgende Sensoren verbaut:
Ihr findet somit nur den Sony IMX371 Sensor aus den offiziellen Angaben wieder, der in der Frontkamera stecken sollte. Das Praxis-Ergebnis spricht aber eher dagegen, weshalb wir davon ausgehen müssen, dass dieser als Hauptkamera auf der Rückseite verbaut wurde. Das die anderen Sensoren deutlich schlechter sind, ergibt sich dann von selbst und zeigte sich dann auch im Praxistest. Hinzu kommt dann auch noch, dass die beiden zusätzlichen Sekundärsensoren weder auf der Rück- noch Vorderseite tatsächlich mitgenutzt werden und schlicht einfach nur ein Fake sind. Sie sind wohl tatsächlich verbaut, weswegen es wohl kein totaler Beschiss ist, aber sie werden über die Kamera-App nicht angesprochen.
Womit wir auch gleich beim nächsten Thema sind, die vorinstallierte und äußerst bescheidene Kamera-App. Die Gesamtqualität der Fotos ist leider eher mäßig bis schlecht. Alle Bilder wirken lieblos und es fehlt überall die Dynamik. Selbst die Farben stimmen nicht überein, was einem besonders bei Rot auffällt, denn das ist eher Pink als Rot. Alle Bilder wirken somit viel zu fad und milchig. Durch die Fake-Linsen ist auch ein “echter” Portrait-Modus (Bokeh) nicht möglich und es wird der Effekt nur Softwareseite erzeugt. Das Ergebnis ist dementsprechend schlecht und meistens ist das anvisierte/hervorzuhebende Objekt an vielen Stellen unscharf. Aber schaut euch die Ergebnisse selbst an.
Das der Hauptsensor selbst aber nicht völliger Schrott ist, merkt Ihr spätestens dann, wenn Ihr eine alternative Kamera-App, wie beispielsweise Open Camera verwendet (Danke für den Tipp Christopher!). Die Qualität der Bilder erhöht sich gleich signifikant zum Besseren, denn hier stimmt wenigstens einigermaßen die Dynamik mit dem Kontrast und Farben. An der Schärfe ändert sich aber auch durch die App nicht wirklich etwas und auch hier fangen die Bilder relativ schnell an zu rauschen, sobald die Lichtverhältnisse schlechter werden. Mit der Open Camera waren hier die Bilder leider im Auto-Modus auch je nach Lichteinfall etwas zu dunkel, aber liefert immer noch ein sehr viel besseres Bild ab, wie die Stock Kamera-App. In so fern ist die Kamera bis jetzt das größte Manko des UmiDigi Z2 und ich glaube nicht, dass der Hersteller das mit zukünftigen Updates verbessern kann, aber wer weiß das schon.
Das UmiDigi Z2 hat eine Akkukapazität von 3.850mAh und dieser Wert dürfte auch wohl grob passen. Zusätzlich unterstützt es Pump Express Plus Fast-Charging, womit der Akku theoretisch in 60 Minuten wieder voll aufgeladen sein soll. In der Realität kam ich allerdings nicht auf so eine Zeit und so brauchte es zum vollständigen Aufladen in meinem Test 90 Minuten. In 30 Minuten schafft Ihr etwa 50% und in 60 Minuten ca. 80% – Alles in allem also trotzdem sehr gute Ladezeiten.
Die Akkulaufzeit ist insgesamt sehr ordentlich und je nach Nutzungsverhalten schafft Ihr eine reelle Display-An-Zeit von ca. 4-5 Stunden. So kommt ihr im Schnitt mit einer Ladung ca.1-1.5 Tage ohne Steckdose aus. Im synthetischen Akku-Benchmark mit Geekbench 4 schaffte es mit 7 Stunden einen sehr viel höheren DAT-Wert.
Zwar zählt das UmiDigi Z2 nur teilweise zu den eingehend erwähnten Phones der Konjunktive mit “hätte”, “sollte”, “würde” usw. aber so ganz weg von dem Eindruck kommt der Hersteller auch nicht wirklich. Schade eigentlich, denn das Gerät an sich ist eigentlich nicht schlecht, wenn UmiDigi es dann nicht wieder mit Falschangaben verbockt hätte. Im Falle des Z2 also bei den Angaben der Kamerasensoren und den Fake Sekundärsensor, der vom System gar nicht genutzt wird. Zwar lässt sich das mit einer alternativen Kamera-App, wie OpenCamera, etwas entgegenwirken, aber trotzdem bleibt die Kamera hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht kann hier UmiDigi mit einem Update der Kamera noch nachbessern, aber das ist ungewiss!?
Das trübt dann doch den Ersteindruck des Chinahandys, denn eigentlich ist das Z2 sowohl technisch als auch vom Design ein schickes Stück Technik. Sowohl die Verarbeitung, Design, Display und Leistung geht für ein Mittelklassegerät in dieser Preisklasse völlig in Ordnung. Und in der besonderen Farbe Twilight erhaltet Ihr sogar ein Schönes dazu, wenn auch zum größten Teil von anderen Herstellen abgeguckt. Da wir schon einige Geräte des Herstellers getestet haben, dürfte das UmiDigi Z2, trotz der Mankos, mit einer der besten Geräten des Unternehmens sein und das gilt auch für vergleichbare Chinageräte aus der gleichen Preisklasse. In so fern liegt die Entscheidung bei euch und worauf Ihr Wert legt.