Innenministerin Nancy Faeser (53, SPD) steht seit Wochen wegen der Ablösung des ehemaligen Cyberabwehr-Chefs Arne Schönbohm (54) in der Kritik. Nach einem ZDF-Bericht, der sich als falsch herausstellte, hatte sie ihn aus dem Amt entfernt. Es wird sogar behauptet, dass sie Informationen über ihn vom Verfassungsschutz angefordert hat, obwohl interne Prüfungen keine Vorwürfe gegen ihn ergaben.
Die Menschen in Deutschland sind mit Faesers Vorgehen nicht zufrieden. Laut einer repräsentativen INSA-Umfrage (1004 Befragte) für BILD am SONNTAG sind 52 Prozent der Meinung, dass sie als Innenministerin zurücktreten sollte. Nur 21 Prozent wollen, dass sie im Amt bleibt (keine Angabe: 27 Prozent). Auch ihre Arbeit als Ministerin wird katastrophal bewertet. Nur 21 Prozent finden, dass sie einen guten Job als Bundesinnenministerin macht, 54 Prozent attestieren ihr eine schlechte Arbeit.
Die Affäre um die Entlassung Schönbohms kommt für die SPD zur Unzeit. In drei Wochen wird in Hessen gewählt, und Faeser tritt als SPD-Spitzenkandidatin gegen den amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein (51, CDU) an. 45 Prozent der Menschen glauben, dass Faeser ihrer Partei im Wahlkampf schadet, nur 12 Prozent sehen in ihrer Kandidatur einen Gewinn für die Hessen-SPD.
