Nach gemeinsamen grenzüberschreitenden Ermittlungen haben deutsche und dänische Sicherheitsbehörden tonnenweise illegale Doping- und Potenzmittel im Schwarzmarktwert von mehr als elf Millionen Euro beschlagnahmt. Wie der Zoll am Donnerstag in Hamburg berichtete, wurden bei zwei Razzien in Dänemark im Juni und Juli etwa 6,4 Millionen Tabletten und Ampullen mit unterschiedlichen Substanzen sowie massenhaft Verpackungs- und Etikettiermaterial entdeckt. Das Gewicht der beschlagnahmten Produkte lag demnach bei insgesamt mehr als acht Tonnen.
Nach Angaben des Hamburger Zollfahndungsamts wurden in Dänemark bei einem Zugriff von Spezialkräften der Polizei am 13. Juni darüber hinaus sechs Verdächtige festgenommen. Bei diesem Einsatz wurden demnach sechs Objekte in dem Nachbarland sowie weitere zwei Objekte in Norddeutschland durchsucht. Schon dabei wurden mehrere Millionen Arzneimitteleinheiten beschlagnahmt.
Nach der Identifizierung eines weiteren illegalen Lagers in Dänemark folgte am 7. Juli demnach einen zweite Razzia, bei der ebenfalls riesige Mengen an Doping- und Potenzmitteln sowie umfangreiches weiteres Beweismaterial entdeckt wurden. Es handle sich insgesamt "um eine der größten Sicherstellungen von Dopingmitteln in Europa", bilanzierten die deutschen Zollfahnder in Hamburg.
Die von der europäischen Justizbehörde Eurojust unterstützten Ermittlungen des deutschen Zolls und der dänischen Polizei richten sich demnach gegen eine auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze operierende Bande, die mutmaßlich aus Drittstaaten illegal importierte Doping- und Potenzmittel in großem Stil in verschiedenen europäischen Staaten weiterverkauft haben soll. Den Beteiligten werden Verstöße gegen das deutsche Antidopinggesetz und das Arzneimittelgesetz sowie einschlägige dänische Strafgesetze zur Last gelegt.
Nach Erkenntnissen der Ermittler handelten die Verdächtigen dabei mutmaßlich seit Jahren illegal mit Doping- und Potenzmitteln "im Tonnenbereich" und erwirtschafteten dadurch "Umsätze im zweistelligen Millionenbereich". Die sechs Festgenommenen sitzen demnach weiter in Dänemark in Untersuchungshaft und müssen bei einer Verurteilung mit mehrjährigen Gefängnisstrafen rechnen.
bro/cfm