In unseren heutigen Testbericht schauen wir uns mal die RHA T10i In-Ear Kopfhörer genauer an.
Die schottische Firma RHA – Reid Heath Acoustics mit Sitz in Glasgow ist ein weiterer Premium Hersteller von In-Ear Kopfhörer und ist bekannt dafür hochwertige Materialien für Ihre Produkte zu verwenden. In der Vergangenheit konnten uns bereits die MA750 In-Ear sowohl beim Klang als auch der Verarbeitung voll überzeugen.
Wir bedanken uns bei RHA Audio für das Bereitstellen der T10i Kopfhörer.
Beim öffnen des Versandkartons begrüßt uns wieder ein persönliches Anschreiben. Mal wieder sehr sympathisch RHA, danke. Die Verpackung ist, wie beim MA750, wieder überwiegend in schwarz gehalten und auf der Rückseite die Spezifikationen angebracht.
Auch beim T10i erhält man wieder wahnsinnig viel Zubehör, welches nach dem Aufklappen des Deckels zum Vorschein kommt. Sieht alles wirklich verdammt edel aus. Soviel Zubehör erhält man sonst üblicherweise nicht. Zum Zubehör zählt eine Aufbewahrungstasche, 18 unterschiedliche Ohrgummis, eine Befestigungsklammer und sogenannte austauschbare Tuningfilter mit Halter.
So sollte für jede Ohrgröße und Geschmack ein passendes Gummi dabei sein. Selbst die Trägerplatte der Gummis ist aus Edelstahl und unterstreicht nochmal diese Premiumklasse. (Auswahl an Dual Density Silikon, Doppelflansch und Memory-Schaumstoff Ohrstöpseln)
Bei den T10i gibt es noch eine Besonderheit, denn als zusätzliches Zubehör erhält man von RHA noch zwei zusätzliche Tuningfilter, die das Klangbild der In-Ear völlig verändern können. Mir war es bis dato nicht bekannt, dass es so etwas überhaupt gibt. Für die Aufbewahrung der unterschiedlichen Filter erhält man eine kleine Aluminium Platte, in dem sie eingeschraubt werden können. Zur Auswahl stehen dann Filter die den Sound mit mehr Höhen (Treble) oder Bässen (Bass) versorgen. Ausgeglichen (Reference) ist in den Ohrhörern vorinstalliert.
Man nimmt die Ohrgummis ab und kann dann die verschiedenen Filter einfach in den In-Ears verschrauben. Tolle Lösung und so kann jeder das Klangbild so anpassen, was ihm am besten gefällt.
Die Kopfhörer sind wieder extrem wertig verarbeitet. Das Gehäuse besteht aus einem Metallspritzguss aus Edelstahl und sind dadurch sehr robust. Der Übergang zum Kabel erfolgt über eine Metallspirale in der das Kabel verborgen ist, um einen Kabelbruch vorzubeugen. Alles ist wirklich absolut Top verarbeitet. Das Kabel ist sehr dick und sehr robust. Dafür sorgt ein mehradriges, verstärktes und sauerstofffreies Kupferkabel mit vergoldetem Stecker. Die Kabellänge beträgt 1.35m.
Die Metalloberseite aus Metall ziert eine RHA Gravur und beim Übergang zum Kabel gibt es zwei verschiedene Farben blau und rot. An Hand der Farbe erkennt man welche Ohrstöpsel in welches Ohr gehört, also rechts oder links. Das Design ist natürlich Geschmackssache aber das für mich nicht wichtig. Für mich zählt nur der Klang.
Die RHA T10i wiegen 41 Gramm und sind somit schon um ein vielfaches schwerer als andere Kopfhörer, aber das Gewicht spürt man eigentlich nicht all zu sehr.
Etwa in der Mitte des Kabels befindet sich die Kabelabzweigung, die ebenfalls aus Edelstahl ist und einen Schriftzug besitzt. Die RHA T10i sind wieder gebaut für die Ewigkeit. Am Ende, wie immer, der 3,5mm Klinkenstecker für den Anschluss an ein Endgerät. Dieser ist hier vergoldet und ist zwar gerade aber hat dafür eine flexible Kabelführung mit einer Feder, um auch hier einem Kabelbruch vorzubeugen.
Die Ergänzung des “i” bei der Typenbezeichnung als T10i heißt bei RHA immer, dass diese Variante mit einer Fernbedingung und Mikrofon am Kabel ausgestattet ist. Ohne das “i” entsprechend nicht. Die Fernbedienung ist ebenfalls sehr gut verarbeitet und die Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt. Die Fernbedienung übernimmt dann die Standardfunktionen, wie Titelsprung, Lautstärke, Play/Pause und Annehmen von eingehenden Telefongesprächen. Das kleine Loch auf der Rückseite ist das Mikrofon.
Hat man das passende Ohrgummi gefunden, tragen sich die T10i trotz des hohen Gewichts von 41g sehr gut und angenehm. Die T10i sind vom Gehäuse her anders wie die Ma750, denn diese sind vom Gehäuse so geformt, dass sie sich perfekt in die Ohrmuschel legen. So retuschiert es das Gewicht etwas und sitzen bombenfest im Ohr. Der Tragekomfort ist natürlich immer etwas subjektiv und jedes Ohr ist natürlich anders.
Das Kabel wird dann nach hinten über das Ohr gelegt, was über die Metallspirale gut gelöst ist und nicht störend ist.
Vorweg muss ich erwähnen, dass die T10i eine gewissen Zeit brauchen, um sich klanglich voll zu entfalten. Man sollte sie schon mal gut einen Tag einbrennen oder mit Musik einspielen. Der erste Eindruck nach dem Auspacken war sowohl klanglich als auch von der Lautstärke noch nicht überzeugend. Ich habe sie dann einen Tag mit unterschiedlichen Musik bespielt und danach stellt man einen deutlichen Unterschied fest. Das habe ich damals auch schon bei den Ma750 festgestellt. Wenn man das weiß kein Problem aber sollte man wissen bei einem Kauf, damit man nicht gleich enttäuscht ist.
Die T10i haben wieder ein sehr großen Frequenzbereich von 16-40.000Hz mit einer Impedanz von 16 Ohm, einer Empfindlichkeit von 100db und Nennleistung von 1/5mW. Damit sind wir auch wieder in der Oberliga der In-Ear Kopfhörer angekommen. Zusätzlich sind sie ebenfalls Hi-RES zertifiziert.
Auf dem Papier heißt es von RHA zu den T10i:
Der dynamische Treiber (Modell 770.1) des T10i wurde für eine natürliche, ausgewogene und vielseitige Klangwiedergabe entwickelt, um alle Musikrichtungen mit beeindruckender Genauigkeit und Detailtreue wiederzugeben; ergänzt durch ein hohes Maß an Klangabbildung. Das Tuning-Filter System ermöglicht Nutzern den Frequenzgang anzupassen, durch das Anpassen der Bass- und Höhenfrequenzen.
High-Res Audio zertifiziert
Der T10i In-Ear-Kopfhörer entspricht dem Hi-Res Audio Standard, der von der Japan Audio Society festgelegt wurde. Dieses Logo wird mit der Genehmigung von der Japan Audio Society verwendet.
Und jetzt die spannendste Frage: Wie ist der Klang?
Verglichen werden die RHA T10i mit den RHA MA750, Teufel Move Pro und NuForce HEM6. Der Vergleichstest wurde an einem Desktop-PC mit einer Creative Soundblaster Z PCIe Soundkarte mit MP3s und echter 96Khz 24bit Musik durchgeführt. Die Kopfhörer wurden zusätzlich einmal einzeln mit den unterschiedlichsten Liedern aus jedem Genre verglichen. Danach wurden sie über ein Audio Klinke Y Kabel gleichzeitig mit jeweils einen Kopfhörer getestet.
Dadurch, dass RHA gleich 3 unterschiedliche Tuningfilter mitliefert sind die Kopfhörer eigentlich für jedes Musikgenre geeignet. Mit den austauschbaren Filtern kann man so das Maximum an Soundqualität passend zu dem Genre rausholen und das allein macht die T10i vielseitiger als andere. Deswegen teile ich meinen Test auch in die drei Filter auf.
Mit dem Standardfilter haben die T10i wieder einen hervorragenden ausgeglichenen Klang. Hier wird kein Bereich besonders stark hervorgehoben und alle Bereiche sind klar und deutlich wahrnehmbar. Die hohe Frequenzbereich sorgt wieder für ein sehr breiten Bühne und gibt die Instrumente präzise wieder. Mit Reference hat man einen guten Allrounder, der sich besonders gut bei Pop, Rock und Dance macht. Die Mitten sind gut präsent und der Bass geht auf Grund der Frequenz schön weit runter. Manchmal fehlt Ihm aber der letzte Kick. Die Höhen rollen manchmal zu schnell ab, wo einem etwas der Tiefgang fehlt aber in der Summe klingen sie sehr gut.
Legt man den Bassfilter ein dröhnt dieser schon gewaltig und ist dann leider doch etwas zuviel. Die Mitten gehen dabei völlig unter und das können die Höhen nicht mehr so wirklich ausgleichen. Für extreme Bassfans ist es vielleicht etwas aber für mich too much.
Der dynamischen Treiber 770.1 schwächelt ein wenig bei den Höhen. Gerade für Leute die gerne Klassik oder Musik mit vielen klaren Höhen bevorzugen empfiehlt sich der Trebble-Filter. Dieser betont die Höhen zwar auch nicht übermäßig aber holt doch noch ein wenig mehr heraus. Eignet sich in meinen Augen (oder Ohren ;) ) aber eher für wenige Musikgenres.
Ich persönlich bevorzuge immer ein eher ausgeglichenes Klangbild und deswegen ist der Standard-Filter Regular schon optimal für mich eingestellt. Für Leute die auf einen Kickbass stehen, sind die RHA eher nicht geeignet. Mit High-Fidelity Musik bekommt man aber ein ganz anderes Musikerlebniss auf die Ohren. In meinem Ranking sortieren sie sich knapp vor die RHA MA750 ein aber an die NuForce HEM6, die allerdings auch ein vielfaches kosten, kommen sie definitiv nicht ran. Das etwas größere Gehäuse, welches in die Ohrmuschel gelegt wird, sorgt für einen etwas besseren Klang als noch die MA750 aber nur knapp. Dafür kosten die T10i auch gut 90 Euro mehr wie die MA750. Muss jeder selbst entscheiden, ob das den Aufpreis wert ist.
Die RHA T10i punkten vor allem mit einer Top Verarbeitung und viel Zubehör. Von den Tuningfiltern habe ich mir etwas zuviel versprochen aber könnte dennoch besonders Musikliebhaber eines bestimmten Genres begeistern, weil man hier noch ein wenig mehr rausholen kann. Ansonsten liefern die In-Ears ein hervorragendes ausgeglichenes Klangbild ab, was sich in den meisten Musikrichtungen wohl fühlen dürfte. Der hohe Frequenzbereich sorgt auch bei den T10i wieder für sehr viele Details im Sound.
Für die T10i muss man knapp 180 Euro hinlegen, die sie sicherlich auch wert sind, vor allem bei dem ganzen Zubehör.