15296:

Skandal um RTL-Sendung: Ex-AfD-Chefin erhebt Fälschungsvorwürfe

RTL-Moderator vorübergehend suspendiert

Die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry (48) erhebt schwere Vorwürfe gegen den Kölner Sender RTL. Als Konsequenz hat der Sender vorübergehend einen seiner Moderatoren aus dem Verkehr gezogen. Betroffen ist Maurice Gajda, bekannt als Moderator von "Explosiv". In der Sendung vom 5. August soll er Petry einen Tweet in den Mund gelegt haben, den sie angeblich nie veröffentlicht hat.

Fälschungsvorwürfe im Zusammenhang mit ESC-Vorentscheid

In einem Beitrag über den Sänger Trong Hieu Nguyen, der am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnahm, erzählte Gajda von einem angeblichen Tweet. Er las den Tweet vor laufender Kamera vor: "Ich glaube, kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen." Zudem behauptete er, dass der Tweet mittlerweile gelöscht wurde.

Der angebliche Tweet existiert nicht

Wie sich jetzt herausstellt, hat es den Tweet nie gegeben. Petry, die 2017 aus der AfD ausgetreten ist, reagierte empört. Bei X (ehemals Twitter) schrieb sie: "Wie man mit politisch unbequemen Personen umgeht, demonstriert RTL hier eindrucksvoll. Man denkt sich einen rassistischen Tweet aus, ein Grafiker setzt das um und fertig ist das Fake."

Keine Beweise für den angeblichen Tweet

Auf Nachfrage in den Antworten bestätigt Petry, dass es den Tweet tatsächlich nie gegeben hat. Auffällig ist, dass keine Screenshots von dem angeblichen Tweet zu finden sind. Der in der RTL-Sendung eingeblendete Tweet wurde offenbar vom Sender gefälscht.

Ursprung des Beitrags in einem anderen gelöschten Tweet

Der Beitrag von Gajda hatte seinen Ursprung anscheinend in einem anderen Tweet von Petry vor dem ESC, den sie später gelöscht hatte. Dabei ging es jedoch um den Teilnehmer "Lord of the Lost" und nicht um Trong Hieu Nguyen. Weder die Formulierung "normaler Deutscher" noch "rosa gefärbter Asiate" kamen darin vor. Nach der Löschung schrieb Petry: "Habe meinen Tweet zum ESC gelöscht. Ich wollte niemandem den Spaß verderben."

Suspendierung des Moderators

Nachdem RTL zunächst selbstbewusst auf die Vorwürfe Petrys reagiert hatte, setzte der Sender am Mittwoch die Zusammenarbeit mit Maurice Gajda vorläufig aus, bis die Vorwürfe geklärt sind. Der Sender erklärte, dass Social-Media-Beiträge normalerweise durch Screenshots dokumentiert werden, was in diesem Fall nicht geschehen ist.