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Selbsternannter “König von Deutschland” muss in den Knast – Reichsbürger Peter Fitzek verurteilt

Er hat ein eigenes “Königreich” ausgerufen! Das Amtsgericht Wittenberg in Sachsen-Anhalt hat Peter Fitzek, der sich selbst als König von Deutschland bezeichnet, wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt. Was sind die Hintergründe?

Reichsbürger wegen Körperverletzung und Beleidigung verurteilt

Das Gericht stellte fest, dass der Angeklagte, der der Reichsbürgerszene nahesteht, im März des vergangenen Jahres in einem Dienstgebäude des Landkreises Wittenberg eine Frau während eines verbalen Streits zunächst gegen eine Tür gestoßen und ihr dann einen Fußtritt versetzt hatte, wie ein Sprecher des Landgerichts Dessau am Donnerstag mitteilte. Als zwei Bundeswehrsoldaten der Frau zu Hilfe kamen und den Angeklagten aus dem Gebäude führten, soll er sie als “Faschistenschweine” beschimpft haben. Fitzek, dessen Verteidiger einen Freispruch gefordert hatte, verließ den Angaben zufolge während der mündlichen Urteilsbegründung den Sitzungssaal. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Fitzek hatte im Jahr 2012 ein eigenes “Königreich” ausgerufen und sich sogar krönen lassen. Er wurde bereits mehrfach vor Gericht gestellt und saß auch wegen unzulässiger Versicherungsgeschäfte im Gefängnis.

Reichsbürger kaufen verstärkt Immobilien in Ostdeutschland

Das sogenannte Königreich Deutschland gilt als einer der größten Zusammenschlüsse der Reichsbürgerszene und breitet sich von Sachsen-Anhalt auch in andere Bundesländer, hauptsächlich im Osten, aus. Das Ziel dieses Fantasiestaates ist es, ein unabhängiges Staatswesen von der Bundesrepublik Deutschland zu errichten. Fitzek verspricht unter anderem ein steuerfreies Wirtschaftssystem und ein zinsfreies Geldsystem und hat versucht, eine eigene “Gesundheitskasse” aufzubauen. In letzter Zeit versucht die Reichsbürgergruppe, unter anderem in Sachsen Immobilien zu kaufen, um “Gemeinwohldörfer” zu errichten. Die Gruppe um Fitzek steht in mehreren Bundesländern im Fokus des Verfassungsschutzes.

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