Überall in Europa steigen die Infektionszahlen des Coronavirus wieder an. Da bildet auch Schweden keine Ausnahme. Das skandinavische Land hatte seit dem Beginn der Pandemie einen Sonderweg gewählt. Auch jetzt hat Schweden verglichen mit anderen Länder halbwegs niedrige Ansteckungszahlen. Doch jetzt ist der schwedische Epidemiologe Anders Tegnell besorgt. Denn anscheinend gehen die Infektionszahlen nach seiner Ansicht in die falsche Richtung.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern weist Schweden vergleichweise geringe Infektionszahlen auf. Und dass obwohl in Schweden bereits seit dem Beginn der Pandemie keinen Maken benutzt werden. Selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants und Supermärkten gilt keine Maskenpflicht. Allerdings haben die jüngst angestiegenen Infektionszahlen beim schwedischen Epidemiologen Anders Tegnell (64) Besorgnis ausgelöst. “Wir gehen langsam, aber sicher in die falsche Richtung“, warnte dieser seine Landsleute. Zuvor hatte bereits Schwedens Regierungschef Stefan Löfven Arbeitnehmern und Arbeitgebern geraten, falls möglich von zu Hause zu arbeiten und im Alltag größere Menschenansammlungen unbedingt zu meiden. Nun appelliert auch Tegnell appellierte an die Schweden sich an Schutzmaßnahmen zu halten. “Es sieht leider so aus, als würden wir auf eine neue Rekordwoche zusteuern. Die Kurve, die letzte Woche begann, setzt sich diese Woche weltweit fort. Es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die in letzter Zeit einen dramatischen Anstieg verzeichnet haben“, erklärte der Epidemiologe besorgt.
Auch in Schweden ist in den letzten Wochen ein deutlicher Anstieg spürbar gewesen. “Wir haben in den letzten Wochen einen leichten Aufschwung erlebt. Nicht annähernd so dramatisch wie in anderen Ländern Europas, aber es geht langsam, aber sicher in die falsche Richtung.“ Im Augenblick weist Schweden jeden Tag etwa 500 Neuinfektionen auf. Allerdings hat das Land bei dieser Zahl kaum schwere Fälle von Covid-19 vorzuweisen. Jetzt will Tegnell in besonders stark betroffenen Regionen die Schutzmaßnahmen verstärken. Einer der Gründ für den Anstieg der Zahlen könnte das Ende der Sommerferien gewesen sein, bei dem viele Schweden aus ihrem Auslandsurlaub zurückgekommen sind. Außerdem scheinen die meisten Arbeiter immer noch zu ihren Arbeitsstellen zu pendeln, statt im Homeoffice zu arbeiten. Bleibt zu hoffen, dass die Situation weiterhin unter Kontrolle bleibt.