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Schleswig-Holsteins frühere Ministerpräsidentin Simonis 80-jährig gestorben

Schleswig-Holsteins frühere Ministerpräsidentin Heide Simonis ist tot. Sie starb am Mittwoch wenige Tage nach ihrem 80. Geburtstag in Kiel, wie die Staatskanzlei mitteilte. Simonis war von 1993 bis 2005 Ministerpräsidentin des nördlichsten Bundeslands und die erste Frau an der Spitze einer Landesregierung in der Geschichte der Bundesrepublik. Ihre politische Laufbahn nahm ein tragisches Ende, als sie 2005 in vier Anläufen ihre Wiederwahl verpasste.

"Ich trauere um eine große Politikerin und um eine leidenschaftliche Schleswig-Holsteinerin", erklärte der amtierende Kieler Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zur Todesnachricht. Simonis habe "mit ihrer Persönlichkeit, ihrem Engagement, ihrer Menschlichkeit und ihrer Geradlinigkeit Schleswig-Holstein noch liebenswerter gemacht". Als Politikerin habe sie "nie ein Blatt vor den Mund genommen, war aufrecht, offen und immer geradeaus".

Simonis wurde am 4. Juli 1943 in Bonn geboren, 1972 zog sie mit ihrem Mann Udo Simonis nach Schleswig-Holstein. Von 1976 bis 1988 gehörte sie dem Bundestag an, von 1992 bis 2005 dann dem Landtag von Schleswig-Holstein. 1988 wurde sie vom damaligen Ministerpräsidenten Björn Engholm (SPD) als Finanzministerin ins Landeskabinett berufen, bevor sie 2005 Regierungschefin wurde.

Vor mehreren Jahren machte Simonis ihre Parkinson-Erkrankung publik und zog sich allmählich aus der Öffentlichkeit zurück. Ausnahmen gab es in den vergangenen Jahren nur noch wenige - etwa als ihr die SPD zum 75. Geburtstag 2018 für ihr Lebenswerk die Willy-Brandt-Medaille verlieh, ihre höchste Auszeichnung. Bereits 2014 war sie zur Ehrenbürgerin Schleswig-Holsteins ernannt worden.

cfm/pw