Die Sprengung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine vor einigen Wochen sorgte für Entsetzen und löste Befürchtungen aus, dass die darauffolgenden Überschwemmungen die ukrainische Gegenoffensive behindern könnten. Doch nun dreht die Ukraine den Spieß im Gebiet um Cherson um.
Trotz der Zerstörung der Antoniwkabrücke ist es der Ukraine gelungen, einen Vorposten auf dem russisch besetzten Ufer des Dnipro zu errichten. Das “Institute for the Study of War” berichtet, dass russische Militärblogger seit etwa zwei Wochen vermehrt darüber klagen, dass es den Besatzern nicht gelingt, die Ukrainer von dort zu vertreiben. Der österreichische Militäroberst Reisner erklärte gegenüber “Ntv”, warum dieser Ort für die Übersetzung so günstig war: “Um den Mittelpfeiler der Brücke herum gibt es einen kleinen besiedelten Bereich namens Nayry. Von dort aus führt die Brücke weiter über ein Sumpfgebiet, bis es dann wieder zu bebautem Gebiet kommt. Der Brückenkopf befindet sich also an einer sehr vorteilhaften Zwischenposition.”
Gleichzeitig kommt den Ukrainern dabei auch die Flut nach der Staudamm-Sprengung zugute. Die Überschwemmungen haben das Gebiet zwischen dem ukrainischen Brückenkopf und den russischen Truppen in einen Sumpf verwandelt. Den Russen bleibt laut “Ntv” nur der Frontalangriff auf die ukrainische Stellung. Dieser Abschnitt ist dann für die Ukrainer aber sehr leicht zu verteidigen.