Lässt Putin bewusst Armee und Minderheiten im Ukraine-Krieg sterben? Einer neuen Einschätzung des russischen Verteidigungsministeriums zufolge sind die Eliten der russischen Großstädte von den schweren Verlusten, die die Streitkräfte des Landes in der Ukraine erleiden, verschont geblieben. Langsam kommt dies auch in der Bevölkerung an – droht Putin am Ende doch ein Aufstand gegen seinen Krieg im eigenen Land?
Die russische Elite, insbesondere in den Großstädten Moskau und St. Petersburg, hat die “extrem hohen Verluste” im laufenden Ukraine-Krieg bisher “relativ unbeschadet” überstanden, so das britische Verteidigungsministerium am Sonntag.
In den östlichen Regionen Russlands sei die Zahl der Todesopfer unter den russischen Truppen prozentual zur Bevölkerung wahrscheinlich mehr als 30 Mal so hoch wie in Moskau, schrieb das Ministerium in seinem täglichen Update auf Twitter. “Ethnische Minderheiten sind in einigen Regionen am stärksten betroffen”, fügte die Regierungsabteilung hinzu.
Das Ministerium ermittelte hochrangige Beamte, die an der jährlichen Ansprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin an die Gesetzgeber im Februar teilnahmen. Von den Beamten, die auf ihren Plätzen in den ersten beiden Reihen des Publikums fotografiert wurden, soll kein einziger ein Kind haben, das in den russischen Streitkräften dient, so das britische Verteidigungsministerium.
Es ist schwierig, sich ein genaues Bild von den russischen und ukrainischen Opferzahlen zu machen, und die Schätzungen gehen weit auseinander. Allerdings kündigte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereits im September 2022 eine Teilmobilisierung von Reservisten für den Einsatz in der Ukraine an.
