Seit Februar 2022 hat sich der russische Präsident Wladimir Putin hauptsächlich auf die Ukraine konzentriert. Nun scheint er jedoch ein neues Schlachtfeld gefunden zu haben: den Kosovo. Aufgrund von Berichten über massiven Truppenaufbau an der Grenze zu Kosovo durch das mit Russland verbündete Serbien, rückt der Kosovo nun in den Fokus. Die Frage, die sich stellt: Ist Putin dabei, einen neuen Kriegsschauplatz zu schaffen, um Europa von der Ukraine abzulenken? Es besteht die Gefahr eines neuen Balkan-Krieges!
Belgrad, die Hauptstadt Serbiens, wird von Pristina, der Hauptstadt des Kosovos, beschuldigt, militärisch in drei verschiedenen Richtungen in Richtung des Kosovos vorgerückt zu sein. John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, nannte das Aufgebot von Artillerie und Panzern an der Grenze "beispiellos". Die Bundesregierung in Deutschland forderte Serbien zur Rücknahme der Truppen auf.
Die kosovarische Regierung, unter der Führung von Premierminister Albin Kurti, hat die USA um Unterstützung gegen die angeblichen "Kriegspläne" von Belgrad gebeten. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic weist jedoch Berichte über den Truppenaufbau als "Unwahrheiten" zurück.
Die aktuellen Spannungen gehen auf einen Vorfall zurück, der sich in der vergangenen Woche ereignete. In der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo kam es zu Kämpfen zwischen einem 30-köpfigen, schwer bewaffneten serbischen Kommandotrupp und der Polizei des Kosovos. Dabei wurden drei serbische Angreifer und ein Polizist aus dem Kosovo getötet.
Diese Spannungen folgen auf das Scheitern der Versuche der Europäischen Union, den Konflikt zwischen Kosovo und Serbien zu entschärfen. Das fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hat sich 1999 mithilfe der NATO von Serbien abgespalten und 2008 seine Unabhängigkeit erklärt. Serbien und sein Verbündeter Russland erkennen diese Unabhängigkeit jedoch nicht an.
Dieser Truppenaufbau könnte weitreichende Folgen für ganz Europa haben. Insbesondere Russland, und speziell Putin, scheinen ein starkes Interesse an einer Eskalation der Situation zu haben. Agon Maliqi, ein Experte für Sicherheitsfragen auf dem Balkan, analysiert: "Putin hat ein klares Interesse, Spannungen im Kosovo zu erzeugen und die Nato zu provozieren."
Als Reaktion auf den Truppenaufbau Serbiens hat die NATO die Entsendung zusätzlicher KFOR-Streitkräfte in die Region genehmigt. Die KFOR ist seit 1999 für die Sicherheit im Land verantwortlich und besteht derzeit aus etwa 4500 Soldaten aus 27 NATO-Ländern und Partnerstaaten.