Der Kampf zwischen Russen und Ukrainern tobt seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive Anfang Juni an mehreren Fronten. Allerdings sind die beide Seiten zuletzt auch an einigen Stellen ins Stocken geraten. Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) gab nun zu, dass die Fortschritte auf dem Schlachtfeld “langsamer als gewünscht” sind. In einem Interview mit der britischen “BBC” sagte er: “Einige Leute glauben, dies sei ein Hollywood-Film und erwarten jetzt Ergebnisse. Das ist es aber nicht.” Schlimmer noch – Putin bereitet sein Land intensiv auf eine zweite Welle des Kriegs vor!
Nach eigenen Angaben hat die Ukraine im Rahmen ihrer Gegenoffensive bisher acht Dörfer in der südlichen Region Saporischschja und im Osten von Donezk zurückerobert. Der wichtigste Berater von Präsident Selenskyj, Mykhailo Podolyak (51), ist jedoch überzeugt, dass Russland aktuell die “zweite Runde des Krieges” vorbereitet. In einem Tweet schrieb Podolyak: “Die nächsten Schritte von Putins Regime sind die interne Stabilisierung durch die Zementierung von Putins Regime (Wahlen im Jahr 2024), die Wiederherstellung der militärischen Fähigkeiten, die Destabilisierung Europas und die Vorbereitung einer zweiten Runde des Krieges.” Die Aussage des Chefs des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow (37), passt zu einer möglichen weiteren Eskalation von russischer Seite. In einem Video teilte er mit, dass Russland das Kühlbecken für die Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja vermint habe. Das AKW Saporischschja ist seit dem Einmarsch Russlands im Februar letzten Jahres besetzt und steht seit der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Fokus.
Das Atomkraftwerk birgt eine allgemeine Gefahr, obwohl die Kühlanlagen noch für einige Monate mit Wasser versorgt werden können. Laut Podolyak ist das derzeitige russische Regime das Ergebnis von zwanzig Jahren falscher westlicher Politik gegenüber Russland und einer Ignoranz gegenüber schmutziger Erpressung, politischer Morde und Aggression gegen andere Länder. Podolyak warnt zudem vor trügerischen “Friedensverhandlungen”, die eine Legalisierung des Völkermords als Instrument der internationalen Beziehungen bedeuten würden. China und eine Delegation afrikanischer Regierungschefs haben zuletzt auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gedrängt. Podolyak behauptet, dass Moskau das strategische Ziel verfolgt, den Konflikt um jeden Preis einzufrieren, was Selenskyj entschieden ablehnt. Der Ukraine-Präsident betonte, dass sie einem eingefrorenen Konflikt nicht zustimmen werden, da dies Krieg bedeute und eine aussichtslose Entwicklung für die Ukraine darstellt.