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Pirna: Massenkollaps in Turnhalle – 48 Kinder und eine Lehrerin verletzt

Symptome während des Sportunterrichts

In einer Turnhalle in Pirna (Sachsen) ereignete sich am Montag ein Massenkollaps. Insgesamt 48 Kinder und eine Lehrerin der Grundschule Sonnenstein und der Oberschule Carl Friedrich Gauß Pirna wurden vermutlich durch ausgetretene Chemikalien verletzt. Während des Sportunterrichts klagten zunächst sieben Kinder über Schwindelanfälle, Übelkeit und taube Gliedmaßen. Die Sportlehrerin berichtete zudem von zittrigen Händen.

Großalarm ausgelöst

Die Schulen lösten daraufhin Großalarm aus und etliche Rettungswagen rasten in das Neubau-Viertel. Die Helfer bekamen immer mehr zu tun und bis zum Mittag hatte sich die Zahl der verletzten Kinder laut Landratsamt auf 32 erhöht. Nachdem die Polizei zwischenzeitlich 59 verletzte Kinder vermeldet hatte, gab das Landratsamt am späten Nachmittag abschließende Zahlen bekannt. Demnach waren 63 Personen betroffen, 48 Schüler (20 Grundschüler, 28 Oberschüler) und eine Lehrerin wurden verletzt. 22 Personen mussten in die Klinik eingeliefert werden.

Chemikalie ausgelaufen

Eine Achtklässlerin berichtet: „Wir hatten in der 4. Stunde Sportunterricht. Man konnte nichts riechen, als man in die Halle kam, aber ich bekam Kopf- und Halsschmerzen. Der Lehrer hat uns wieder aus der Halle geschickt. Uns wurde gesagt, es sei eine Chemikalie ausgelaufen.“ Alle betroffenen Schüler wurden bis in den Nachmittag von Rettungskräften betreut und mussten sich auf dem Schulhof mehreren Untersuchungen unterziehen.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung

Polizeisprecher Marko Laske (48) erklärte: „Ersten Erkenntnissen zufolge ist der Vorfall auf die Verwendung von einem Reinigungsmittel zurückzuführen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.“ Das Landratsamt hatte zur Bewältigung der Aufgaben das Amt für Bevölkerungsschutz und den Kreisbrandmeister zu Hilfe gerufen.